Mobilität im Wandel, Fertigung Antriebstechnik

Beitragsbild: ZF Friedrichshafen

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Die Auswirkungen der Elektromobilität auf die Beschäftigung in Deutschland ist Thema einer neuen Studie. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat sich für die Untersuchung ‘Wirkungen der Fahrzeugelektrifizierung auf die Beschäftigung am Standort Deutschland (ELAB)’ auf Arbeitsplätze in der Antriebstechnik von Pkw konzentriert. Ergebnis: Bis 2030 kann jeder zweite dieser Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Elektromobilität betroffen sein, und rund 75.000 Arbeitsplätze in der Antriebstechnik können wegfallen. Darin sei schon eingerechnet, dass rund 25.000 neue Stellen für Komponenten wie Batterien oder Leistungselektronik entstehen werden.

Die Automobilindustrie in Deutschland zählt laut Fraunhofer IAO rund 840.000 Beschäftigte, darunter rund etwa 210.000 in der Herstellung von Antriebssträngen. Gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland von mehr als 44 Millionen sei dieser mögliche Arbeitsplatzverlust gering, so Professor Dr. Oliver Riedel, Institutsdirektor am Fraunhofer IAO: „Doch je nach Betrieb und Region können die Folgen beträchtlich sein. Zum Beispiel dann, wenn kleinere Unternehmen Umsatzeinbußen bei Komponenten für Verbrennungsmotoren nicht ausgleichen können oder wenn es in strukturschwachen Regionen kaum Beschäftigungsalternativen gibt.“

Grundlage: Daten aus der Fertigung der beteiligten Unternehmen

Initiiert haben die Studie BMW, Volkswagen, Daimler, Robert Bosch, ZF Friedrichshafen, Schaeffler und Mahle International sowie die IG Metall und der Verband der Automobilindustrie. Die Studie beruht auf Daten aus der Fertigung der beteiligten Unternehmen. Der dort analysierte Anteil der Beschäftigung repräsentiert laut Fraunhofer IAO mehr als die Hälfte der Wertschöpfungsketten in der Antriebstechnik in Deutschland; die Ergebnisse seien damit in hohem Maße valide.

Wie die Forscher vom Fraunhofer IAO mitteilen, haben sie die Beschäftigungswirkung der Elektromobilität in drei Szenarien durchgespielt. Im Zentrum steht demnach ein Szenario, in dem bis 2030 ein Viertel der Fahrzeuge rein elektrisch angetrieben wird, 15 Prozent Plug-in-Hybride sind und 60 Prozent einen effizienteren Otto- oder Dieselmotor haben. Ein besonderes Gewicht fällt aus Sicht der Studienautoren Plug-in-Hybriden zu: Weil sie beide Antriebsarten verbinden, hätten sie sowohl klima- wie beschäftigungspolitisch positive Folgen. Vorausgesetzt wird in allen Szenarien, dass die Komponenten für Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge weitgehend auch in Deutschland hergestellt werden.

Ansprechpartner bei Fragen zur Studie ist Wirtschaftsingenieur Dr. Florian Herrmann, Leiter des Forschungsbereichs Mobilitäts- und Innovationssysteme beim Fraunhofer IAO.

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