VWI zum Koalitionsvertrag, Industrie 4.0

Beitragsbild: Wikipedia/Prométhée

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Von Prof. Dr.-Ing. Wolf-Christian Hildebrand, Präsident des VWI

Intelligent und flexibel, effizient und nachhaltig soll die Produktion der Zukunft sein. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 wird die Vernetzung von Produktentwicklung, Fertigung, Logistik und Abnehmern vorangetrieben, was als vierte industrielle Revolution den Wirtschaftsstandort Deutschland verändern wird. Der VWI erkennt in den Themen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Smart Factory eine große Aufgabe für die deutsche Wirtschaft. Dabei geht es nicht nur um technologische und soziale Aspekte, sondern auch um Herausforderungen bei der technisch-wirtschaftlichen Betrachtung. Das Tempo der Umsetzung von Industrie-4.0-Technologien wird beispielsweise sehr davon abhängen, wie sich technische Projektwünsche und betriebswirtschaftliche Kriterien vereinbaren lassen.

Der VWI wünscht sich mehr Signale aus der Politik, da die Entwicklung der deutschen Wirtschaft maßgeblich von einem konkreten Engagement im Bereich Industrie 4.0 abhängen wird. Zurzeit sind Produktion, Logistik und Handel auf klassische Weise vernetzt. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt und zu den wettbewerblichen Erfolgen der deutschen Industrie beigetragen. Um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu verbessern, wäre die stärkere Förderung industrieller Zusammenarbeit auf Basis der neuen Technologien und Konzepte wünschenswert. Erfolgreiche Projekte könnten das Setzen von Standards oder deren Weiterentwicklung und vielleicht sogar das Entstehen von Plattformen unterstützen. Auch über eine europäische Initiative sollte nachgedacht werden, um die mögliche Durchschlagskraft zu erhöhen, wenn die entsprechenden Akteure schnell genug zu Ergebnissen kommen. Ohne Förderung und Engagement läuft die deutsche Wirtschaft hingegen Gefahr, in wichtigen Bereichen vom Marktführer zum Marktfolger zu werden – ähnlich wie bei der Elektromobilität, wo inzwischen andere die Standards setzen.

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