Daten und KI

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Daten und KI: Karrierewege für WiIngs

Künstliche Intelligenz übernimmt viele Tätigkeiten, für die Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure prädestiniert waren. Vom Controlling in Excel über Produktdesign bis zur Logistik- und Werksplanung – KI vereinfacht viele dieser Tätigkeiten und wird sie langfristig zumindest in Teilen vollautomatisieren, davon bin ich als Wirtschaftsingenieur und KI-Experte überzeugt. Doch WiIngs können von diesem Trend zu Daten und KI enorm profitieren, steht hinter diesem doch auch wieder die Wirtschaftlichkeit dank Effizienzsteigerung und neuer Geschäftsideen. In diesem Essay geht es darum, wie unsere Industrie, unsere Gesellschaft und jeder WiIng von dem Themengebiet Big Data und KI profitieren kann.

Big Data hat sein Versprechen gehalten

„Big Data“ als Buzzword erlebte zwischen 2012 und 2015 einen enormen Hype und dominierte Konferenzthemen. Doch trotz des Interesses arbeiteten zu dieser Zeit nur wenige tatsächlich mit Big Data, und noch Jahre danach wurde bestritten, dass Big Data sein Potenzial jemals entfalten würde. Die Euphorie flachte nach 2015 schnell ab, und das Interesse an Big Data ließ nach. Stattdessen konzentrierten sich Unternehmen auf kleinere, greifbarere Projekte und „Data Science“ löste den Hype ab.

Jedoch, und das ist vielleicht seit dem Aufkommen von ChatGPT noch deutlicher geworden, hatte Big Data sein Versprechen gehalten und dient auch als Grundlage für KI-Anwendungen und sogar als Handels-Ressource für Unternehmen aller Art.

KI als große Chance gegen Wirtschaftskrise

Die Notwendigkeit für die deutsche Wirtschaft, KI zu integrieren, ist aktueller denn je. In einer Welt, die immer komplexer wird und von Krisen wie Pandemien, geopolitischen Konflikten und wirtschaftlicher Rezession geprägt ist, steht die deutsche Industrie besonders unter Druck. KI bietet in diesem Kontext eine vielversprechende Lösung. Sie ist in der Lage, die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in einem turbulenten Umfeld zu stärken und eine effiziente Neustrukturierung zu unterstützen.

Laut einer Studie von IW Consult kann KI die Wertschöpfung durch Optimierung der Nutzung bestehender Ressourcen erhöhen. Mit generativer KI könnten Mitarbeiter jährlich durchschnittlich 100 Stunden einsparen, was eine Mehrwertsteigerung von 330 Milliarden Euro zur Folge haben könne. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, ist es entscheidend, dass KI in Unternehmen weiterverbreitet wird.

Derzeit setzen der Studie zufolge bisher etwa 20 Prozent der deutschen Unternehmen KI ein, vor allem in Bereichen wie Marketing, Informationsbeschaffung, Datenanalyse und Dokumentenerstellung. Fast die Hälfte plant, in den nächsten fünf Jahren in KI zu investieren, um menschliche Tätigkeiten zu ersetzen. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, KI als zentralen Bestandteil der Wirtschaftsstrategie zu sehen, um den Herausforderungen der modernen Weltwirtschaft zu begegnen.

Es ist mir dennoch wichtig hier herauszustellen, dass diese Studie von Google beauftragt wurde und zukunftsgerichtete Studien nahezu immer einen nicht unwesentlichen Projizierungsfehler aufweisen. Dennoch kann ich als KI-Unternehmer, der für diverse Industrie- und Handelsunternehmen bereits Implementierungen vorgenommen hat, diese Ergebnisse aus Erfahrung bestätigen – und sie ergeben sich aus der Logik, denn die Effizienzpotenziale mit KI liegen auf der Hand und sind für jedermann bereits im Alltag zu erfahren.

Hierbei noch gar nicht dabei berücksichtigt, sind neue Einkommensquellen für Unternehmen auf Basis von Daten- und KI-Anwendungen. Der digitale Wandel steht nicht nur für Effizienzgewinne, sondern auch für neue Geschäftsmodelle.

Daten und KI werden zum Karrierefaktor

Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben Unternehmen ein offenes Ohr für Lösungen, die Kosten einsparen, personelle Aufwände reduzieren und generell die Effizienz steigern. Die Planung und Implementierung der dafür nötigen Daten- und KI-Anwendungen bedingt jedoch handfestes Wissen um technische Grundlagen auf der einen Seite sowie einen weitreichenden Wissenshorizont rund um die Big Data- und KI-Landschaften auf der anderen Seite. Fach- und Führungskräfte mit KI-Kompetenz werden bereits seit 2018 gebraucht, sind jedoch immer noch nur schwierig zu bekommen im Raum D/A/CH.

Abbildung 1 – Der generelle Pfad zur Datenstrategie für ein Unternehmen. Alles beginnt mit der Erörterung der Vision und Zielsetzung des Unternehmens. Ein Unternehmen, das am Markt die günstigsten Preise anbieten möchte, nutzt teilweise andere Daten und informationsgenerierende Methoden als Unternehmen, die z. B. als Premium-Anbieter etabliert sein möchten. Ein Unternehmen, dass die beste Produktqualität garantieren möchte wiederum anders als ein Unternehmen, das am schnellsten am Markt reagieren möchte.

Der Bedarf ist da und der Mangel an Datenkompetenz, der sogenannten Data Literacy, führt auch dazu, dass vielen Chefs selbst heute noch eine adäquate Datenstrategie fehlt.

Daten als Anlagevermögen

Für Unternehmen lohnen sich Investitionen in diese Richtung übrigens nicht nur hinsichtlich der Erhöhung der Qualifikationen der Fach- und Führungskräfte oder durch die Wirkung der höheren Effizienz. Höhere Datenkompetenz führt schnell zur höheren Unternehmensbewertung, da saubere Datenbestände längst große Aufmerksamkeit bei jeder Due Dilligence und Wirtschaftsprüfung bekommen.

In vielen Fällen können Daten sogar zum Anlagevermögen werden. Mit dem Konzept Data as a Service (DaaS) lassen sich gesammelte Unternehmensdaten direkt, unter dem Konzept AI as a Service (AIaaS) sogar sehr elegant indirekt zu Geld machen, indem die Daten am Markt angeboten werden, ohne dass die Daten tatsächlich herausgegeben werden müssen. Daten, die für DaaS oder AIaaS qualifiziert werden, können schnell einen Geldbetrag in Höhe mehrerer Millionen Euro wert sein.

Data Scientists alleine sind nicht die Lösung

Obwohl vor einigen Jahren noch die Forderung bestand, Data Science als separate Disziplin in Unternehmen zu integrieren und viele Data Scientists einzustellen, haben heute die meisten großen und viele mittelständische Unternehmen solche Spezialisten in ihrer Organisation integriert. Jedoch erleben auch viele dieser Unternehmen eine Ernüchterung hinsichtlich der Effektivität der Data Scientists.

Dies liegt teilweise daran, dass qualifizierte Data Engineers fehlen, die notwendig sind, um Daten effizient zu sammeln und über Schnittstellen bereitzustellen. Außerdem fühlen sich Data Scientists oft vom Management im Stich gelassen, was möglicherweise auf das Missverständnis zurückzuführen ist, dass Data Science ein isolierter Bereich der angewandten Forschung sei.

Daten- und KI-getriebene Unternehmen brauchen auch WiIngs

Es ist immer effektiver, Data Science als eine interdisziplinäre Funktion zu betrachten, die alle Fachabteilungen unterstützt. Ohne die Akzeptanz und Integration ihrer Erkenntnisse in Projekte können selbst die fähigsten Data Scientists keine Wirkung im Unternehmen entfalten. Zudem ist die Fähigkeit zur Datenanalyse nicht ausschließlich den Data Scientists vorbehalten. Alle Beschäftigten, einschließlich derer in Business Intelligence oder in experimentellen Data Labs, sollten ein Grundverständnis dafür haben, da die wertvollsten Lösungen oft direkt in den Fachabteilungen entstehen.

Abbildung 2 – Unternehmen benötigen heute klare KI-Strategien, die die Datenstrategie sowie alle relevanten IT-Schnittstellen (API) einbeziehen und die KI (AI) – Anwendung auf die Geschäftsprozesse ausrichtet.

Unternehmen werden mit einem zentralen BI-System noch lange nicht zum daten-dynamisch geführten Unternehmen. Vielmehr muss sich diese Entwicklung der Datennutzung auf operativer und strategischer Ebene durch die gesamte Organisation ziehen. Unternehmen benötigen daher eine allgemeine Datenkompetenz, die sowohl Fachkräfte als auch Führungskräfte umfasst. Letztere sollten sich für ein lösungsorientiertes Denken einsetzen und stets die Bedeutung von Daten im Blick haben. Notwendig ist folglich eine Verknüpfung und Kommunikation zwischen Wirtschaftbeziehungsweise Anwendungsgebiet und Technik.

Wie WiIngs den Einstieg schaffen

Zum Vollblut-Nerd muss man dafür nicht werden, es reichen bereits einige technische Grundkenntnisse sowie ein Überblick über die Möglichkeiten.

Die schlechte Nachricht zuerst: Es verlangt vom studierten WiIng eine tiefe Einarbeitung in die Themen. Die Freizeit mit Netflix, Instagram Reels oder Call of Duty zu gestalten, wird hier nicht zügig zum Ziel führen, so hart diese Realität für so manchen auch sein mag.

Die Themengebiete lassen sich wie folgt gruppieren:

• Statistik und Analytische Methoden
Analysemethoden wie Deskriptive Statistik, Predictive Analytics oder Process Mining gehören zum Repertoire genauso dazu wie fundiertes Wissen über Datenerhebung und Datenqualität. Das Wissen um diese Methoden schafft die besten Problemlösungsideen im richtigen Moment.

• Cloud und Daten-Architekturen
Datenbestände sind das A und O für jedes Unternehmen, ohne sie können Analysen schlichtweg nicht stattfinden. Ein grobes Wissen über Architekturen wie das Data Warehouse oder Data Lakehouse sowie Gestaltungsmöglichkeiten von Datenladeflüssen, auch auf Cloud-Umgebungen, sind sinnvoll.

• Maschinelles Lernen und KI
Während das Fine-Tuning von KI-Applikationen echtes Spezialwissen voraussetzt, sind die Grundlagen des maschinellen Lernens (der Kern einer jeden KI) recht schnell gelernt. Unüberwachte gegen überwachte Methoden verglichen, ein einfaches künstliches neuronales Netz nachvollzogen, dafür braucht es nicht mehr als ein bis zwei gute Bücher und man hat gutes Grundwissen.

• Aufbau von Daten- und KI-Stategien
Auch wenn dieser Punkt für WiIngs eigentlich der entscheidende ist, wird er hier bewusst zuletzt genannt. Zwar gibt es Methoden für den Aufbau von Daten- und KI-Strategien, jedoch entstehen diese fundiert erst mit dem Vorhandensein des zuvor genannten Basiswissens.

Mit Motivation und Einsatz ist dieses Wissen binnen 6 bis 24 Monate aufgebaut. Es gibt viele Bücher zu den Themengebiet auch auf Deutsch, außerdem Online-Kurse und Zertifizierungen von Hochschulen.

Für diejenigen, die es besonders ernst meinten, ist optional auch immer noch ein Programmierkurs zu empfehlen, am besten für Python als Quasi-Branchenstandard für Daten- und KI-Anwendungen. Die Programmiersprache ist recht einfach zu handhaben (zum Beispiel vor allem im Vergleich zu C, aber auch zu C#), aber dennoch sehr mächtig und vielseitig. Der eigentliche Benefit von der Programmierung ist aber, Konzepte der Datenverarbeitung und Software-Entwicklung grundlegend zu verstehen. Jemand, derbeispielsweise den Unterschied zwischen iterativer und rekursiver Programmierung versteht, hat in seinem Gehirn ganz neue Denkweisen der Strukturierung geschaffen.

Wie WiIngs mit Data und KI Karriere machen

Karriere macht der, der nicht dem falschen Perfektionismus verfällt. Noch während Grundwissen aufgebaut wird, kann direkt gestartet werden. Der Anfang muss nicht perfekt sein, sondern den Auftakt in die bessere Datennutzung setzen und kann damit der Beginn von etwas viel Größerem werden.
Dies gilt übrigens auch für die Daten. Bestimmte Analysemethoden auf schlechte Datenqualität loszulassen ist genauso falsch wie andere deshalb nicht anzuwenden.

Business Intelligence und Process Mining sind beispielsweise empfindlich für mangelhafte Datenqualität, jedoch ist der Weg hin zu einem guten Reporting auch der Weg zu den Findings. Diese Methoden aus Furcht vor möglichen blinden Flecken nicht anzuwenden, sorgt nur dafür, dass diese eben niemals gefunden werden. Diese analytischen Methoden sorgen neben der herzustellenden Prozesstransparenz also ganz nebenbei auch für höhere Datentransparenz.

Mögliche Ansatzpunkte für erste Erfolge könnten beispielsweise die folgenden Fragen sein:

• Über welche Datenbestände verfügt das Unternehmen und welche werden bereits genutzt? Welche Daten wären zu generieren oder zu sammeln möglich und sind somit in greifbarer Nähe?
• Wie steht es um die Datenqualität im Unternehmen? Wo gefährden inkonsistente, fehler- oder lückenhafte Daten den operativen oder strategischen Unternehmenserfolg?
• Wo werden Daten gespeichert? Welche Daten könnten sinnvoll fusioniert werden? Welche Synergien würden sich mit der Daten-Verknüpfung zwischen ERP, CRM & Co. Ergeben?
• Welche Daten könnten anderen Unternehmen oder Kunden angeboten werden (etwa Verkehrsdaten, Lieferzeiten, Informationen über öffentliche Ressourcen)?
• Welche operativen Prozesse sind relevant für den Geschäftserfolg? Sind diese Prozesse tatsächlich in ihren Ist-Abläufen interessant? Sind Verbesserungspotenziale in den Daten identifizierbar?
• Bei welchen hochfrequenten Daten (Transaktionen wie Bestellungen, Zahlungen oder Transporte) könnten sich wiederholte Muster zeigen, die nützlich sein könnten?
• Wie könnten Mitarbeiter in ihrem operativen Geschäft mit KI-Assistenz unterstützt werden? Was sind häufige Blocker, Zeitfresser oder Fehler im operativen Geschäft?

Diese Fragen sind nur einige Beispiele zur Anregung, mit denen jeder Mitarbeiter sein eigenes Unternehmen, seine Fachabteilungen oder Produkte konfrontieren kann. Die Antworten hierauf sind genauso individuell wie jede Daten- und KI-Strategie es sein sollte – und der Auftakt für die Karriere-Chance als WiIng.

 

Gastautor Benjamin Aunkofer ist Software-Entwickler und Wirtschaftsingenieur. Als Chief AI Officer und Gründer der Datanomiq, einem Dienstleister für Daten und KI, ist er seit 2015 in der Unternehmensberatung sowie Wirtschaftsprüfung tätig, um mit Unternehmensdaten Prozesse zu optimieren und diese in echte Geschäftswerte zu verwandeln.

Zweites Leben: Kreislaufwirtschaft für Elektromotoren

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Zweites Leben: Kreislaufwirtschaft für Elektromotoren

Auch in der Automobilindustrie rückt die Kreislaufwirtschaft immer stärker in den Fokus – etwa wenn der Reuse-Anteil bei Gebraucht- oder Unfallwagen erhöht wird oder Batterien von E-Fahrzeugen ein zweites Leben in stationären Speichersystemen bekommen. Im Projekt REASSERT arbeiten nun Forschende am Fraunhofer IPA gemeinsam mit Industriepartnern an verschiedenen Ansätzen, um die Reparatur, Aufarbeitung und erneute Verwendung von Elektromotoren zu ermöglichen und deren Designs fit für die Kreislaufwirtschaft zu machen.

Den Forschenden zufolge stellt zurzeit bei Elektromotoren das rohstoffliche Recycling die etablierte Werterhaltungsstrategie dar. Durch manuelles oder automatisiertes Recycling werden insbesondere Kupfer- und Aluminiumanteile zurückgewonnen. Dafür werden die elektrischen Traktionsmotoren ausgebaut, geschreddert, in die einzelnen Materialfraktionen sortiert und eingeschmolzen. Das so recycelte und mit Verschmutzungen behaftete Material kann jedoch kein zweites Mal in Motoren genutzt werden, zudem werden einzelne Komponenten und Baugruppen zerstört. Unterm Strich fehlen also nachhaltige Werterhaltungsstrategien, um Elektromotoren im Sinne einer modernen Kreislaufwirtschaft aufzuarbeiten und wiederzuverwerten – obwohl E-Motoren wertvolle Rohstoffe wie Kupfer oder Seltene Erden enthalten, China auf SE-Metalle wie Neodym ein Quasi-Monopol hat und im Vergleich zum Verbrennerantrieb die eingesetzten Rohstoffe mit einer schlechten CO2-Bilanz verbunden sind.

Im Projekt REASSERT wollen die Forschenden gemeinsam mit Schaeffler als Konsortialführer, dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, der Bright Testing GmbH, der iFakt GmbH und der Riebesam GmbH & Co. KG innovative Methoden entwickeln, um Elektromotoren aufzuarbeiten und in Fahrzeugen wiederverwenden zu können. Dabei setzen sie auf die Werterhaltungsstrategien Reuse, Repair, Remanufacturing und werkstoffliches Recycling.

Unter Reuse verstehen die Projektpartner die Wiederverwendung des kompletten Motors in der Zweitnutzung, unter Repair den Austausch von defekten Komponenten und Baugruppen. Beim Remanufacturing werden alle Bauteile ausgebaut, gereinigt, aufgearbeitet und erneut eingesetzt. Mit dem werkstofflichen Recycling planen die Projektpartner das sortenreine Demontieren des Motors vor dem Schreddern. Bei der Wahl der jeweils besten Werterhaltungsstrategie hilft unter anderem ein im Projekt entwickeltes KI-Entscheidungstool, das Zugriff auf die Produkt- und Prozessdaten eines E-Motors hat, die in einem digitalen Zwilling gespeichert sind. Das im Projekt gesammelte Wissen soll für das Design neuer elektrischer Motoren genutzt werden.

2024

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2024: Ausblicke auf Technik und Wirtschaft

Welche Themen werden das Jahr 2024 bestimmen, was sind wichtige Handlungsfelder? Einen Jahresausblick über die zehn wichtigsten strategischen Technologie-Trends hat das Analysehaus Gartner vorgelegt, die wirtschaftliche Lage des Standorts Deutschland und notwendige Reformen beleuchtet die LBBW.

Folgende strategischen Technologie-Trends werden laut Gartner in den kommenden drei Jahren bei den Unternehmens- und Technologieentscheidungen eine Rolle spielen: Demokratisierte generative KI (GenAI), AI Trust, Risk and Security Management (AI TriSM), KI-gestützte Entwicklung (AI-Augmented Development), Intelligente Anwendungen (Intelligent Applications), Augmented Connected Workforce (ACWF), Continuous Threat Exposure Management (CTEM), Maschinelle Kunden (Custobots), Nachhaltige Technologie, Plattform-Engineering und Industrielle Cloud-Plattformen. Wie sich diese Technologietrends auf Unternehmensziele auswirken, was die Technologien leisten und welche Vorteile und Ergebnisse sie bringen können, hat Gartner in einem E-Book zusammengefasst. Der Leitfaden für 2024 enthält auch Fallbeispiele erster Anwender sowie Aktionspläne für die Implementierung.

„Unsere Wirtschaft stagniert. Das Land der Ideen muss sich neu erfinden“, sagt der LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer anlässlich des Ausblicks auf 2024. In diesem Jahresausblick analysiert das LBBW-Research-Team die strukturellen Hemmschuhe für Deutschlands Wirtschaft. Zugleich präsentieren sie Maßnahmen, wie sich die verloren gegangene Dynamik zurückgewinnen lassen kann. Die Überschriften der zwölf Kapitel lauten: Investitionen als Zündfunke, Die Schuldenbremse lockern, Banken unterstützen, Mit der Energiewende wachsen, Wohnungsneubau fördern, Arbeitsmarkt flexibilisieren, Industriepolitik neu aufstellen, Industriestandort reaktivieren, Breitband lückenlos ausbauen, Innovation den Rücken stärken, Grüne Technologien in Maßen regulieren sowie Entbürokratisierung jetzt.

Innovaria

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Innovaria: Eine Weihnachtsgeschichte von ChatGPT

In einer Stadt namens Innovaria, wo die Straßen von kreativen Ideen und technologischen Fortschritten belebt wurden, mussten sich die Wirtschaftsingenieure einer ungewöhnlichen Herausforderung stellen. Die Weihnachtszeit stand bevor, und in diesem Jahr bestand die Aufgabe darin, den gesamten Produktionsprozess für das Weihnachtsfest zu optimieren.

Die Hauptfigur dieser Geschichte ist Emma, eine talentierte Wirtschaftsingenieurin, die für ihre außergewöhnliche Fähigkeit zur Prozessoptimierung bekannt ist. Emma arbeitet für das Unternehmen ‘EffizientX’, das darauf spezialisiert ist, durchdachte Geschäftsmodelle zu entwickeln und operative Abläufe zu verbessern.

Die Herausforderung begann, als der Weihnachtsmann höchstpersönlich bei EffizientX vorstellig wurde. Mit einem Stapel von Wunschzetteln in der Hand und einem besorgten Gesichtsausdruck erklärte er, dass die steigende Zahl der Geschenkeanfragen und die begrenzte Zeit für die Auslieferung zu einem ernsthaften logistischen Problem geworden waren.

Emma und ihr Team von Wirtschaftsingenieuren stürzten sich in die Analyse. Sie überprüften jeden Aspekt des Produktionsprozesses – von der Spielzeugherstellung über die Verpackung bis hin zur Auslieferung. Ihr Ziel war es, Engpässe zu identifizieren, ineffiziente Arbeitsabläufe zu optimieren und sicherzustellen, dass jeder Wunsch rechtzeitig erfüllt werden konnte.

Als Emma durch die Fabrikhallen ging, stellte sie fest, dass die Spielzeugproduktion an einem bestimmten Punkt ins Stocken geriet. Durch geschickte Prozessoptimierung, Einführung neuer Technologien und den Einsatz von Datenanalysewerkzeugen gelang es Emma, die Produktionsgeschwindigkeit zu steigern, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Ein weiterer Fokus lag auf der Lagerung und Verpackung. Durch die Implementierung eines intelligenten Lagerverwaltungssystems und die Anwendung von Robotik in der Verpackungsabteilung konnte Emma sicherstellen, dass jedes Geschenk sorgfältig und effizient verpackt wurde.

Die letzte Etappe der Herausforderung bestand darin, den Auslieferungsprozess zu optimieren. Hier setzte Emma auf fortschrittliche Routing-Algorithmen und Echtzeitverfolgung, um sicherzustellen, dass der Weihnachtsmann den kürzesten und effizientesten Weg zu den Häusern der Kinder fand.

Am Heiligen Abend war alles bereit. Die Fabrikhallen von EffizientX brummten vor Aktivität, als die Spielzeuge vom Band rollten und in die glänzenden Verpackungen gehüllt wurden. Der Weihnachtsmann, beeindruckt von der Effizienz und Geschwindigkeit der neuen Prozesse, bedankte sich bei Emma und ihrem Team für ihre herausragende Arbeit.

Die Kinder auf der ganzen Welt erwachten am nächsten Morgen zu strahlenden Gesichtern und perfekt verpackten Geschenken. Die Wirtschaftsingenieure von Innovaria hatten bewiesen, dass mit innovativen Ansätzen und intelligentem Prozessmanagement selbst die logistischen Herausforderungen des Weihnachtsmanns gemeistert werden konnten.

Und so ging die Geschichte von Emma und ihrer Mission, das Weihnachtsfest effizienter zu gestalten, in die Annalen von Innovaria ein. Die Wirtschaftsingenieure feierten nicht nur das Fest, sondern auch den Erfolg ihrer Arbeit, die den Zauber von Weihnachten mit einer Prise Technologie und effektivem Management verband.

Erstellt von ChatGPT auf Basis des Prompts „Schreibe eine Weihnachtsgeschichte mit 300 bis 700 Wörtern für Wirtschaftsingenieure“.

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Neuer Geschäftsführer des VWI: Thomas Ritter folgt auf Axel Haas

Der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure bekommt einen neuen Geschäftsführer: Ab Januar 2024 übernimmt Thomas Ritter, M.Sc., diese Position und löst damit nach sieben Jahren Dipl.-Ing. Axel Haas ab.

Axel Haas verlässt den Verband auf eigenen Wunsch, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. In seiner siebenjährigen Zeit beim VWI hat er den Verband maßgeblich geprägt und weiterentwickelt. Die Professionalisierung von Außendarstellung, Kommunikation und Verwaltung waren genauso ein Anliegen wie die Vertretung des Verbandes in der Politik oder bei anderen technischen/ingenieurwissenschaftlichen Verbänden. Darüber hinaus engagierte er sich in der Qualitätssicherung des Studienganges und war neben seinem Engagement für den Verband bei der ASIIN e.V. auch ein Autor der „Berufsbilduntersuchung 2019“, dem Standardwerk für jeden, der sich über das Wirtschaftsingenieurwesen informieren möchte. Während der Pandemiejahre rief Axel Haas zudem das Format des „Business Breakfast“ ins Leben, um ein hochkarätiges Online-Angebot für die Mitglieder zu schaffen. Im Herbst 2023 wurden erste Themen an den designierten Nachfolger übergeben, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.

„Axel Haas hat wichtige Änderungen insbesondere im Bereich IT und Webauftritt koordiniert, gleichzeitig wesentliche Impulse für den Verband als Netzwerk im Rahmen der Mitgliederleistungen gesetzt und neue Leistungen entwickelt. Unter seiner Führung konnte der Kontakt zwischen studentischen Mitgliedern und dem Vorstand ausgebaut werden. Für diese Beiträge zum Verbandsleben danken wir Axel Haas sehr herzlich und wünschen ihm alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt“, so Frauke Weichhardt, Präsidentin des VWI.

Neuer Geschäftsführer

V.l.n.r.: Thomas Ritter, Axel Haas und Frauke Weichhardt (Präsidentin)

Der designierte Geschäftsführer Thomas Ritter arbeitet derzeit als Senior Consultant bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und ist seit 2016 Mitglied des Verbandes. Seitdem hat er zahlreiche Ehrenämter übernommen: Zu Beginn noch im Vorstand der VWI-Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg e.V. engagiert, ist Thomas Ritter seit 2019 Sprecher der VWI-Regionalgruppe Mittelfranken-Oberpfalz und ab 2020 drei Jahre Teamleiter im deutschlandweit aktiven Bundesteam sowie assoziiertes Vorstandsmitglied des VWI.

„Mit Thomas Ritter gewinnen wir einen kompetenten neuen Geschäftsführer, der sowohl über die Verhältnisse im Verband gut Bescheid weiß als auch aufgrund seiner vorherigen Berufstätigkeit in Industrie und Beratung gute Networking- und Organisationskenntnisse mitbringt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Thomas Ritter und wünschen ihm einen guten Start!“, so Frauke Weichhardt. Axel Haas hierzu: „Ich wünsche Thomas ein glückliches Händchen bei der Mitgestaltung des Verbandes und viel Freude bei den neuen Aufgaben, die auf ihn zukommen.“

„Ich habe eine starke persönliche Bindung zu unserem Verband, weshalb mir die langfristige positive Weiterentwicklung sehr am Herzen liegt“, so Thomas Ritter. „Ich danke Axel für die hervorragende Übergabe und freue mich sehr darauf, sein Werk fortzusetzen: die Stärkung der Verbandsstruktur, die Erweiterung der Mitgliedervorteile, insbesondere für unsere Jung- und Ordentlichen Mitglieder, sowie des Ausbau eines engmaschiges VWI-Netzwerk – durch weitere Hochschulgruppen, die den studentischen VWI vor Ort erlebbar machen. Begleitet wird das durch weitere Kooperationen mit Wirtschaft und Industrie, zum Beispiel im Rahmen der Hochschulgruppenversammlungen sowie des 2025 stattfindenden Deutschen Wirtschaftsingenieurtags. Was uns ausmacht, sind all unsere Mitglieder, mit all ihrer Vielfalt und Erfahrung – interdisziplinär, branchenübergreifend und bundesweit.“

 

 

 

Process Mining

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Datengetriebene Prozessanalyse: Wie WiIngs mit Process Mining Karriere machen

Jede Fachrichtung hat ihre eigenen Sichtweisen auf die Welt. Bei Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren ist es die der Produktivität und Effizienz. „Na, alles produktiv?“ So oder so ähnlich begrüßen sich WiIngs gerne untereinander, denn Kennzahlen über Produktivität und Prozesseffizienz sind das Barometer für Unternehmen und ob diese noch wettbewerbsfähig sind – insbesondere in Krisenzeiten, wie wir sie in Mitteleuropa und der ganzen Welt spätestens seit 2020 erleben.

Unternehmen stehen mehr denn je unter Effizienzdruck

Die Analyse von Prozessen auf Effizienz und Belastbarkeit im turbulenten Marktumfeld ist seit jeher eine der Kernaufgaben des Wirtschaftsingenieurwesens. Dabei generieren operative IT-Systeme immer mehr Daten, und neue Methoden aus der Datenanalytik erlauben es, diese Daten effektiv auszuwerten – auch für aussagekräftige Prozessanalysen, die WiIngs für ihr Unternehmen nutzen können.

Kleiner Exkurs – Effektivität vs Effizienz
Effektivität ist die Konzentration darauf, das richtige Ziel mit den richtigen Mitteln zu erreichen, während Effizienz darauf abzielt, die Ressourcen auf dem Weg dorthin optimal zu nutzen. Es ist wichtig, dass Organisationen und Individuen beide Aspekte berücksichtigen, um sowohl zielgerichtet als auch ressourceneffizient zu sein.

Spätestens mit dem Erscheinen von ChatGPT ist die Macht der Daten, die das Futter für KI hergibt, in der breiten Öffentlichkeit sichtbar geworden. Doch Unternehmen haben die Möglichkeit, Daten sehr konkret für sich zu nutzen: unter Einsatz von Business Intelligence, Data Science und auch mit Process Mining.

Process Mining – Datengetriebene Prozessanalysen

In der heutigen Welt der Vernetzung, in der operative IT-Systeme der Kategorien ERP, CRM usw. große Datensätze generieren, sollten Geschäftsprozesse eigentlich allen entscheidenden Stakeholdern im Unternehmen transparent werden.

Datengetriebene Prozessanalyse – Wie WiIngs mit Process Mining Karriere machen

Abbildung 1 – Illustration der analytischen Methodik des Process Minings. Aus den Quellsystemen (z. B. ERP, CRM) werden prozessrelevante Daten extrahiert und in Event Log Datenmodelle transformiert. Diese Datenmodelle können dann in einem beliebigen Analysetool für Process Mining visualisiert und analysiert werden.

Doch gerade der hohe Grad an Vernetzung, die Definition von Verantwortlichkeiten sowie die Systemvielfalt sorgen dafür, dass Unternehmensprozesse dem Team nicht transparent erscheinen. Selbst dann, wenn es definierte Sollprozesse gibt, ist der tatsächliche Prozess nahezu immer deutlich komplexer.

Kleiner Exkurs – Kompliziertheit vs Komplexität
Kompliziertheit bezieht sich auf die strukturelle Schwierigkeit oder den Detailgrad eines Systems, während die Komplexität sich auf die Art der Interaktionen innerhalb des Systems und die daraus resultierenden unvorhersehbaren Ergebnisse bezieht. So ist ein Bauplan eines Motors, eine mathematische Formel oder ein Stadtplan möglicherweise kompliziert zu verstehen, die Dynamik des laufenden Motors, des ausführenden Algorithmus oder des fließenden Stadtverkehrs komplex.

Durch Rekonstruktion von Unternehmensprozessen aus den Daten der IT-Systeme können tatsächliche Ist-Analysen durchgeführt und somit die Transparenz über die Prozesse gewonnen werden. Diese analytische Methodik wird als Process Mining bezeichnet, eine begriffliche Kombination aus Data Mining und Prozessanalyse.

Anwendungsfälle für Process Mining

Process Mining visualisiert reale Prozessabläufe und unterstützt datengetriebene Entscheidungen, um Effizienz, Compliance und die Prozessqualität (und damit die Kundenzufriedenheit) zu steigern. Untersucht werden können alle Geschäftsprozesse, die über IT-Systeme erfasst werden, beispielsweise Kundenbezahlprozesse (Order to Cash) oder der Einkaufsprozess (Procure to Pay). Jedoch können über weitere IT-Systeme, wie etwas MES, Ticket- oder PLM-Systeme, auch Prozesse in der Produktion und Logistik untersucht werden.

Datengetriebene Prozessanalyse – Wie WiIngs mit Process Mining Karriere machen

Abbildung 2 – Mit Process Mining lassen sich Abweichungen realer Prozessabläufe von Soll-Prozessen identifizieren. Neben dem Aufdecken von Effizienzverbesserungen werden auch die Prozesseffektivität sowie Prozessrisiken und Compliance-Verletzungen der Untersuchung möglich.

Für WiIngs interessant sind dabei vor allem die Prozessanalysen im Hinblick auf sich häufig wiederholende Prozessmuster, deren Wartezeiten, Engpässe, Dopplungen oder gar Prozessabbrüche, denn diese weisen auf instabile Prozesse oder auf Optimierungspotenziale hinsichtlich der Effizienz hin. Dabei können auch implizite Prozessabweichungen entdeckt werden, beispielsweise wenn eine ERP-System-Konfiguration das Einhalten eines vorgegebenen Prozesses nicht erlaubt.

Technologisch kann Process Mining als eine Unterart von Business Intelligence (BI) gesehen werden. Und in der Tat werden Prozessanalysen gerne mit gängigen BI-Reports etwa zur OEE (Overall Equipment Effectiveness) kombiniert.

Zunehmend werden auch dezentrale Datensysteme auf Basis von Technologien wie der Blockchain oder Internet of Things (IoT) im Kontext der Industrie 4.0 für Process Mining genutzt und erweitern den Anwendungsspielraum deutlich, bis hin zur 100-prozentigen Prozesstransparenz über die Supply Chain hinweg.

Process Mining dient Lean Management

Process Mining macht Lean Management eigentlich erst richtig umsetzbar. Durch die Visualisierung und Analyse realer Produktions- und anderer Geschäftsprozesse ermöglicht es die Identifizierung von Engpässen und Ineffizienzen rein faktenbasiert auf Grundlage der tatsächlichen operativen Daten. Diese Transparenz ist wesentlich für die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen, ein Kernprinzip des Lean Managements. Mit Process Mining können Unternehmen ihre Prozesse optimieren, was zu Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen führen kann, wenn die Prozesseinblicke umgesetzt werden. Process Mining unterstützt die Nachhaltigkeit, denn es trägt zur Reduzierung von Verschwendung und zur Verbesserung der Gesamtprozessqualität bei.

Technische Voraussetzungen für Process Mining

Die einzige kritische Voraussetzung ist der Zugang zu qualitativ hochwertigen Datenextrakten aus den operativen IT-Systemen, die für den jeweilig zu untersuchenden Prozess relevant sind. Manchmal ist hierfür sogar bereits der Weg das Ziel, denn Lücken in der Prozessdatenerfassung bedeuten Lücken in der Prozesstransparenz. Diese Lücken sollen in diesem Sinne also geschlossen werden, müssen dafür wiederum jedoch erst gefunden werden. Process Mining führt folglich auf dem Weg zum Ziel so ganz nebenbei zu besserer Datenabdeckung und Datenqualität in der Unternehmensorganisation.

Software-seitig gibt es einige Process-Mining-Tools wie etwa von Celonis, Signavio (SAP) und UiPath. Jedoch gibt es noch viele weitere Tools, manche von diesen sind Desktop- oder Cloud-Anwendungen, einige auch nur Erweiterungen für bekannte BI-Tools wie Qlik Sense oder Microsoft Power BI.

Um einen sogenannten Vendor-Lock-In zu vermeiden, sollte die Datenaufbereitung idealerweise auf einer separaten Datenbank stattfinden, wie es für die Business Intelligence als sogenanntes Data Warehouse üblich ist. Denn so können die Event-Log-Datenmodelle in beliebige Analyse-Tools geladen und wiederverwendet werden.

Wie WiIngs in Process Mining einsteigen können

Für WiIngs, die in Process Mining einsteigen möchten, ist es wichtig, zuerst ein grundlegendes Verständnis dieser Analysemethodik zu entwickeln, gepaart mit dem bereits vorhandenen Wissen über Geschäftsprozesse. Für den tieferen Einstieg spielen dabei erste Erfahrungen mit BI-Tools und SQL-Kenntnisse eine Rolle. Diese Tools sind entscheidend für die effektive Analyse und Präsentation von durch Process Mining gewonnenen Daten. Praktische Anwendung durch Projekte oder die Analyse von Datensätzen vertiefen das Verständnis. Kontinuierliche Weiterbildung durch Kurse, Teilnahme an Fachgruppen und Konferenzen sowie das Verfolgen neuester Trends im Bereich Process Mining sind ebenfalls wichtig.

Führungskräfte brauchen den technischen Einstieg nicht zu vollziehen, werden mit den Grundlagen des Process Mining jedoch die richtigen Anwendungsfälle erkennen und den Nutzen abwägen können. Immer dann, wenn operative Prozesse von IT-Systemen getrackt werden, ist diese datengetriebene Prozessanalyse genau der richtige Ansatz, Lean Management zum Erfolg zu führen.

 

Gastautor Benjamin Aunkofer ist Software-Entwickler und Wirtschaftsingenieur. Als Chief AI Officer und Gründer der Datanomiq, einem Dienstleister für Daten und KI, ist er seit 2015 in der Unternehmensberatung sowie Wirtschaftsprüfung tätig, um mit Unternehmensdaten Prozesse zu optimieren und diese in echte Geschäftswerte zu verwandeln.

Thomas Ritter Keine Kommentare

Ansbach: Rückblick auf die Herbst-HGV 2023

Inhalt

⇓ Bericht der Projektleitung
⇓ Kooperationspartner
⇓ Ausblick: Nach der HGV ist vor der HGV
⇓ Impressionen

Bericht der Projektleitung

Vom 8. bis 12. November 2023 hieß die VWI-Hochschulgruppe Ansbach etwa 150 Studierende verschiedener Hochschulgruppen Deutschlands in Rahmen der Hochschulgruppenversammlung des VWI e.V. willkommen. In den Wochen und Monaten vor der HGV ist sehr viel Zeit in die Vorbereitung dieses Events geflossen und es hat sich allemal gelohnt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vereinsarbeit des VWI e.V. auf studentischer Ebene. Die Delegierten der über 40 Hochschulgruppen hatten die Möglichkeit, sich mit den Vorständen anderer Hochschulgruppen auszutauschen, zu vernetzen und wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Verbandes zu treffen. Begleitet wurde das Event von verschiedenen Unternehmensvorträgen, Workshops und einer Unternehmensmesse in den Räumen der Hochschule Ansbach.

Zum HGV-Programm gehörte die Wahl der neuen Studentischen Vorstandsmitglieder im VWI-Vorstand ab 2024. Als SV gewählt wurden Celine Höpfner und Janine Pfister, assoziierte SV wurden Clemens Cunow und Luca Conrady (Finanzen). Außerdem bestimmte die HGV die Ausrichter kommender Events. Den Zuschlag für „Science meets Economy“ erhielt Heidenheim, der Fünfkampf ging nach Bremen, das Fachforum (VWI Forum) nach Dresden und die Herbst-HGV 2024 nach Erlangen-Nürnberg.

Wir möchten uns im Namen der Projektleitung nochmal bei allen Teilnehmenden, den (Studentischen) Vorstandsmitgliedern Tita Arnold, Patrik Spitzley, Fin Maaß und Leah Döring, dem Sitzungsleiter Felix Loens (HG Aachen) und dem Schriftführer Benjamin Krieg (HG Bremen HS) sowie dem Bundesteam bedanken. Danke an die Kolleg:innen der VWI Hochschulgruppe Ansbach e.V. für diese fünf grandiosen Tage, eure Unterstützung, euren Einsatz und euer Engagement. Es war wirklich beeindruckend, wie wir als Team funktioniert und uns gegenseitig gepusht haben.

v.l.n.r: Tobi Fleischmann, Pascal Rank, Marc Wimmer, Moritz Riedel, Tatjana Hein, Luca Bittel, Tom Sadurski, Victoria Mändle, Leonie Ludwig, Nico Ballbach. Nicht im Bild: Luca Pfahler, Lorenz Beck, Erik Freund, Jan Rupprecht, Sophie Roll

Auch unsere Schirmherrschaften haben uns dabei unterstützt: Danke an VWI-Präsidentin Dr.-Ing. Frauke Weichhardt, an Thomas Deffner (Oberbürgermeister der Stadt Ansbach) sowie an die Professoren der Hochschule Ansbach Dr.-Ing. Norbert Kaiser (Dekan Fakultät Technik, Professor Wirtschaftsingenieurwesen (WIG)) und Dr.-Ing. Lukas Prasol (Professor für Produktions- und Fertigungstechnik).

Das Team um das Hürner Hotel-Brauhaus sowie der Orangerie Ansbach ist uns bei der Planung sehr weit entgegengekommen. Dadurch konnten wir alle Teilnehmenden vor Ort bequem unterbringen und die Vorzüge des Hauses genießen.

Voller Vorfreude blicke ich darauf, nächstes Jahr an der Frühjahrs-HGV der VWI Hochschulgruppe Hannover e.V. teilzunehmen

Tom Sadurski, Projektleitung

Kooperationspartner

Ein besonderer Dank gilt natürlich unseren Kooperationspartnern, die das Event fachlich gestaltet und unterstützt haben. Ohne sie wäre eine solche studentische Veranstaltung nicht zu stemmen.

Ausblick: Nach der HGV ist vor der HGV

Die Hochschulgruppenversammlung findet zweimal jährlich statt. Wir freuen uns bereits auf folgende Termine:

  • HGV Hannover (15. – 19. Mai 2024)
  • HGV Erlangen – Nürnberg (20. – 24. November 2024)

Unsere Kooperationspartner erhalten Zugang zu mehr als 130 hochqualifizierten und engagierten Studierenden und Absolvierenden des Wirtschaftsingenieurwesens aus ganz Deutschland. Die Teilnehmenden zeichnen sich besonders durch ihr ehrenamtliches Engagement in Vorstandsämtern der Hochschulgruppen, im Bundesteam oder sogar im Bundesvorstand aus.

Durch die Präsentation der Unternehmen auf der HGV werden potenzielle Mitarbeitende und Führungskräfte im persönlichen Gespräch bei Workshops oder nach Unternehmensvorträgen oder Workshops direkt erreicht. Ergänzend gibt es die Möglichkeit, auf der Website und in den Sozialen Netzwerken des VWI und des Events für sich werben.

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Werden Sie jetzt Kooperationspartner unsere kommenden Hochschulgruppenversammlungen – es lohnt sich!
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Impressionen von der HGV Ansbach

VWI Redaktion Keine Kommentare

Forschungsprojekt: Mit Bakterien Beton sanieren

Sporosarcina pasteurii spielen in der Dissertation von Frédéric Lapierre eine entscheidende Rolle. Der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule München entwickelte im Zuge seiner Promotion ein Verfahren zur Vermehrung dieser Mikroorganismen, die durch ihren Stoffwechsel Calciumcarbonat, also Kalk, auf Oberflächen ablagern können. Lapierres Arbeit ist in das interdisziplinäre Forschungsprojekt „MicrobialCrete“ eingebunden. Dieses hat unter anderem das Ziel, neue biobasierte Baustoffe für die Bauwerksinstandsetzung und weitere bautechnische Anwendungen zu entwickeln.

Die Ergebnisse von Lapierres Forschung ermöglichen erstmals die effiziente und kostengünstige Kultivierung der kalkproduzierenden Bakterien und begünstigen so den kommerziellen Einsatz von sogenanntem selbstheilendem Beton. Dieser selbstheilende Beton für Bauwerke ist bereits erfolgreich erprobt. Doch um ihn kommerziell einzusetzen, muss man große Mengen der Bakterien produzieren – bisher war das aufwändig und teuer. Frédéric Lapierre fand bei dem Forschungsprojekt unter anderem heraus, unter welchen Bedingungen sich die Bakterien besonders gut vermehren. Dafür setzte er eine Hochdurchsatz-Kultivierungsplattform mit Online-Monitoring ein, mit der er vollautomatisiert und parallel 48 Bakterienkulturen in unterschiedlichen Nährmedien analysieren konnte.

Die Methode erwies sich als hocheffizient und ermöglichte es rasch, die erfolgreichsten Kulturen zu bestimmen. Damit entwickelte Lapierre ein einfach umsetzbares Verfahren, mit dem die Bakterien wirtschaftlicher für den Einsatz von selbstheilendem Beton und anderen möglichen Anwendungsfelder produziert werden können. An dem Forschungsprojekt „MicrobialCrete sind Forschende der Fakultäten für Wirtschafts- und Bauingenieurwesen der HM und drei Industriepartner beteiligt.

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SUSMAGPRO: Seltenerdmagnete erfolgreich recyceln

In vielen technischen Produkten sind Permanentmagnete auf Basis von Seltenen Erden (SE) kritische Komponenten – von medizinischen Bildgebungsgeräten und Industrierobotern über Verbraucherprodukte wie Geschirrspülern und Mikrowellen bis hin zu Windturbinen und Elektrofahrzeugen. Entsprechend groß ist die Konkurrenz um diese wertvollen Ressourcen. In der EU wird allerdings nur ein Bruchteil des Bedarfs auch durch EU-Produktion gedeckt. Daher gilt die Versorgung angesichts von geopolitischen Spannungen, Umweltproblemen im Zusammenhang mit der Gewinnung sowie einer unterentwickelten europäischen Magnetindustrie als gefährdet. Im Rahmen des EU-Projekts SUSMAGPRO zeigen nun erfolgreiche Demonstrationstests, dass Recycling eine praktikable Lösung ist.

Auf dem wettbewerbsorientierten Markt, wo Leistung und Qualität zu den wichtigsten Kriterien zählen, stehen Hersteller Sekundärmaterialien oft skeptisch gegenüber. Zum einen können Abfallmaterialen stark verunreinigt sein, zum anderen ist es häufig schwierig, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Für Seltenerdmagnete hat das Konsortium des EU-Projekts SUSMAGPRO einen Durchbruch erzielt: 18 europäische Projektpartner entlang der gesamten Wertschöpfungskette haben im Pilotmaßstab Lösungen entwickelt, um Seltenerdmagnete leichter zu identifizieren, von Abfällen zu trennen, wertvolle SE zurückzugewinnen sowie funktionstüchtige recycelte SE-Materialen und Magnete in nachhaltigeren Prozessen herzustellen.

Die daraus resultierenden Magnete wurden in zwei Demonstrationsanwendungen mit Herstellern getestet: in Lautsprechern und elektrischen Motoren. B&C Speakers hat im hauseigenen Audiolabor recycelte Magnete von SUSMAGPRO-Partner Magneti Ljubljana in Drehspullautsprechern für professionelle Audioanwendungen getestet. Es konnte eine gleichwertige Leistung ohne Unterschied in der Klangqualität bestätigt werden. In diesem speziellen Fall spart jeder recycelte Magnet 150 Gramm Rohmaterial ein, wobei der Anteil an puren seltenen Erden etwa 50 Grann beträgt.

Die vom Projektpartner University of Birmingham mit dem patentierten Hydrogen Processing of Magnet Scrap (HPMS) aus Sekundärmaterial hergestellten Magnete werden derzeit in Rotoren bei ZF Friedrichshafen in Deutschland getestet. Vorläufige Ergebnisse sind sehr vielversprechend, weitere Testläufe sind im Gang.

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Spendenziel 2023: Save the Children

Im Spendenjahr 2022 haben die VWI-Mitglieder im Zuge des Leitthemas „Leben und Vielfalt – wie erhalten wir die Biodiversität für morgen?“ erfolgreich Spenden für die Aurelia Stiftung gesammelt. 2023 widmet sich der Verband mit der Bundesteam-Initiative VWImpact dem Thema: „Leben ohne Hunger – Innovationen gegen globalen Hunger fördern“. Als Spendenziel 2023 wurde Save the Children gewählt.

Save the Children hat sich den Kinderrechten weltweit verpflichtet. Die Organisation setzt sich in rund 120 Ländern weltweit für die Rechte aller Kinder ein: auf Gesundheit und Überleben, Schule und Bildung sowie Schutz vor Gewalt und Ausbeutung und vor Gefahren im Not- und Katastrophenfall. Eins der Hauptthemen, mit dem sich Save the Children zurzeit beschäftigt, ist „Hunger und Mangelernährung“. Genau da setzt das VWI-Leitthema des Spendenjahres 2023 an.

Bis zu 45 Prozent der Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren sind auf Hunger und Mangelernährung zurückzuführen. Unterernährung trägt zudem zu einer eingeschränkten körperlichen wie auch kognitiven Entwicklung bei. Kinder, die hungern, leiden also ihr ganzes Leben darunter. Folgen sind ein geschwächtes Immunsystem, schwere Erkrankungen, Schwierigkeiten in der Schule und damit schlechtere Chancen auf eine Ausbildung und geregeltes Einkommen.

Save the Children sagt ganz klar: Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Kein Kind sollte sterben, weil es zu wenig zu essen hat. Im Kampf gegen den Hunger setzt Save the Children an mehreren Punkten an, um auch nachhaltig an den Ursachen zu arbeiten.

  1. Identifikation von mangelernährten Kindern und anschließende Versorgung in Stabilisierungszentren
  2. Schulung der Eltern in speziellen Ernährungsprogrammen, wie sie mit wenig Geld und vorhanden Ressourcen für ausreichend nährstoffreiches Essen sorgen können
  3. Verbesserung von Frühwarnsystemen, um bevorstehende Hungerkrisen abzuwenden
  4. Ernährungssicherung durch Erlernen landwirtschaftlicher Techniken zur Sicherung der Lebensgrundlage

Aus diesen Gründen ist Save the Children für den VWI ein würdiges Spendenziel 2023. Dafür braucht es jetzt jedes Mitglied. Das VWImpact-Team lädt alle VWI-Mitglieder ganz herzlich dazu ein, Spendengelder in den Hochschul- und Regionalgruppen zu sammeln. Dazu eigenen sich beispielsweise die Aktion VorWI oder in den Gruppen stattfindende Treffen/Sitzungen und andere Aktionen.

Zu den Terminen der VorWI: https://vwi.org/vor-weihnachtliche-initiative/#termine

Für Ideen, Inspiration bei der Umsetzung steht das VWImpact-Team (Mail) jederzeit gerne zur Verfügung!