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Schritte zu einem kleineren CO2-Fußabdruck

Welche Möglichkeiten Einzelne haben, ihren individuellen CO2-Fußabdruck zu senken, haben jetzt Forschende in einer internationalen Metastudie untersucht. Dafür hat das Team aus rund 7000 Fachartikeln 61 mögliche Einzeloptionen identifiziert und ihr Reduktionspotenzial analysiert. Denn rund zwei Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen sind entweder direkt oder indirekt auf die privaten Haushalte zurückzuführen.

Aus Sicht von Prof. Dr. Felix Creutzig sind Veränderungen im europäischen Konsumverhalten dringend geboten, um die Emissionen zu drosseln und damit den Klimawandel zu verlangsamen. Der Physiker ist Leiter des Fachgebiets Sustainability Economics of Human Settlements an der TU Berlin. Besonders hohes Potenzial zeigt laut Metastudie der Transport: Zu den Optionen mit dem höchsten Minderungspotenzial der CO2-Emissionen zählt das autofreie Leben und die Umstellung auf ein batterieelektrisches Fahrzeug. Doch auch die Reduzierung der persönlichen Flugzeit um einen Hin- und Rückflug im Langstreckenbereich zeigt schon ein durchschnittliches Reduktionspotential des jährlichen CO2-Pro-Kopf-Verbrauchs von mehr als 1,7 Tonnen.

Ein weiterer Konsumfaktor mit einem hohen Reduktionspotenzial ist die Ernährung. Wie Creutzig erläutert, bietet der Wechsel zu einer veganen Ernährung ein durchschnittliches Pro-Kopf-Reduktionspotenzial von 0,9 Tonnen CO2 pro Jahr – und die Umstellung auf vegetarische Ernährung oder die sogenannte Mittelmeerdiät ein Reduktionspotenzial von rund einer halben Tonne CO2 pro Kopf pro Jahr. Ähnliche Einsparpotenziale lassen sich erreichen, wenn das Koch-Equipment anpasst und dabei auf energieeffiziente Töpfe und Pfannen sowie einen modernen Herd gesetzt wird. Weitere Optionen: die Umstellung auf erneuerbare Energien im Haushalt sowie Renovierungsmaßnahmen an Haus und Wohnung, die zur Energieeinsparung beitragen.

„Insgesamt konnten wir feststellen, dass die von uns ermittelten Top 10 der Verbrauchsoptionen alle zusammengenommen ein durchschnittliches jährliches Minderungspotenzial von mehreren Tonnen CO2 pro Individuum ergeben würden“, so Creutzig. Damit sei deutlich belegt, dass auch jeder Einzelne in seinem Konsumverhalten erheblich dazu beitragen könne, das globale Ziel eines auf 1,5 bis 1 Grad Celsius begrenzten Temperaturanstiegs zu erreichen.

Rankings zum Wirtschaftsingenieurwesen, CHE-Ranking 2020

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CHE-Ranking zum Wirtschaftsingenieurwesen

Kurz nach der Wirtschaftswoche hat jetzt auch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ein Ranking deutscher Universitäten und Fachhochschulen vorgelegt. In das aktuelle CHE-Ranking gingen die Urteile von insgesamt rund 120.000 Studierenden und 3000 Professoren ein. Auch das Wirtschaftsingenieurwesen ist in diesem Jahr wieder mit aktuellen Zahlen im Ranking vertreten. Das CHE wurde dabei von einem Fachbeirat beratend unterstützt: von Prof. Uwe Dittmann (Vorsitzender des Fakultäten- und Fachbereichstag Wirtschaftsingenieurwesen und Mitglied im VWI-Beirat), Dr.-Ing. Frauke Weichhardt (VWI-Präsidentin), Jan Rupprecht (Vorstandsvorsitzender der VWI-Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg) und Maximilian Russig (ehemaliges studentisches Vorstandmitglied).

Im Gegensatz zur Wirtschaftswoche ist das CHE-Ranking keine starre Rangliste. „Die Ergebnisse der Untersuchung werden bewusst nicht zu einer Gesamtpunktzahl zusammengerechnet“, heißt es beim CHE: „Der Grund: Es gibt einfach nicht ‘die beste Hochschule’, nicht für ein Fach und erst recht nicht für alle Fächer. So kann eine Hochschule in der Forschung durchaus Spitze sein, ihre Ausstattung für Studierende jedoch erbärmlich – oder auch stark in der Germanistik, aber schwach bei den Wirtschaftswissenschaften. Statt einen vermeintlichen Gesamtsieger zu krönen, bieten wir ein multidimensionales Ranking. Mehrere Ranglisten, nach ganz unterschiedlichen Kriterien erstellt, zeichnen ein differenziertes Bild von den Stärken und Schwächen der einzelnen Hochschulen.“

In den Vergleich hat das CHE alle Bachelor-, Master- und Diplomstudiengänge an Universitäten und Fachhochschulen/HAW einbezogen, in die sich zum Wintersemester 2020/21 Studierende für das erste Fachsemester einschreiben können. Duale Studiengänge wurden ebenfalls erhoben.

Das vollständige CHE-Ranking 2020/21 steht unter www.zeit.de/che-ranking nach einer kostenlosen Registrierung zur Verfügung. Nutzer können dann mit interaktiven Suchmöglichkeiten das Ranking nach ihren individuellen Studienbedürfnissen nutzen, um die passende Hochschule zu finden. Beispielsweise können sie fachliche Schwerpunkte als Filter nutzen oder Kriterien wie Wissenschaftsbezug, Unterstützung am Studienanfang, internationale Ausrichtung, Kontakt zur Berufspraxis, die allgemeine Studiensituation oder die Meinung der Studierenden insgesamt. Außerdem gibt es auf der Webseite eine Beschreibung, um welche Inhalte und Tätigkeiten es beim Wirtschaftsingenieurwesen geht, wie das Studium abläuft und welche Voraussetzungen Studierende aus Sicht der Professoren dafür mitbringen sollten.

Wirtschaftswoche Hochschulranking

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Wirtschaftswoche: Ranking zum Wirtschaftsingenieurwesen

Die Wirtschaftswoche hat in ihrer Ausgabe Nr. 17 vom 17. April 2020 ihr aktuelles Hochschulranking veröffentlicht. Für die Untersuchung wurden insgesamt 590 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen von dem Beratungsunternehmen Universum dazu befragt, wie leicht sie Absolventen aus verschiedenen Fachbereichen rekrutieren können und von welchen Universitäten und Fachhochschulen die Absolventen kommen, die sie besonders gerne einstellen.

Für den Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen kam aus Sicht der Personalverantwortlichen bei den Universitäten die RWTH Aachen auf Platz eins, bei den Fachhochschulen belegte die Hochschule München den Spitzenplatz. Beide Hochschulen konnten damit ihre Platzierungen aus früheren Hochschulrankings der Wirtschaftswoche erfolgreich verteidigen.

Wirtschaftsingenieurwesen (Universitäten)
Angaben in Klammern in Prozent, Mehrfachnennung möglich
2020 Universität 2019 2018 2016 2015 2014
1 (41,6) Aachen (RWTH) 1 (44,9) 1 (48,9) 1 (49,3) 1 (24,5) 2 (49,3)
2 (38,5) Karlsruhe (KIT) 2 (43,7) 2 (45,9) 2 (47,2) 3 (19,4) 1 (50,7)
3 (32,9) Darmstadt (TU) 3 (36,0) 3 (37,8) 3 (34,7) 4 (17,6) 3 (33,3)
4 (29,2) Berlin (TU) 5 (22,9) 4 (25,7) 4 (29,8) 2 (22,9) 4 (30,7)
5 (23,5) Dresden (TU) 4 (25,2) 5 (24,1)
Wirtschaftsingenieurwesen (FH/HAW)
Angaben in Klammern in Prozent, Mehrfachnennung möglich
2020 Hochschule 2019 2018 2016 2015 2014
1 (15,2) München 1 (13,6) 1 (13,1) 2 (13,5) 1 (14,3) 3 (15,1)
2 (11,8) Berlin (HTW) 3 (10,3) 3 (11,0) 3 (12,2) 2 (10,8) 5 (12,3)
3 (9,8) Karlsruhe 2 (12,4) 2 (12,0) 1 (14,1) 8 (7,0) 2 (16,4)
4 (8,1) Mannheim 8 (7,2) 10 (5,8) 10 (?) 8 (7,0) 8 (9,6)
5 (7,9) Darmstadt 4 (8,2) 4 (10,0)

Quelle der beiden Tabellen: Wirtschaftswoche 17/2020

„Dass unsere Fakultät zu den renommiertesten Talentschmieden für WirtschaftsingenieurInnen zählt, ist ein Erfolg aller Mitglieder”, sagt dazu Prof. Dr. Hermann Englberger, Dekan der Hochschule München und Mitglied des VWI-Beirats: „Unsere Absolventen und Absolventinnen verbinden Technologiekompetenz mit Managementqualifikation und sind in Wirtschaft und Gesellschaft gefragt und geschätzt.“

Zu den weiteren wichtigen Rankings in Hochschulbereich gehört das CHE-Ranking von Zeit-Online und CHE. Dieses Ranking liefert keine starren Ranglisten, sondern ermöglicht es den Nutzern, mit interaktiven Suchmöglichkeiten das Ranking nach ihren individuellen Studienbedürfnissen auszuwerten. Die nächste Ausgabe des CHE-Rankings soll Anfang Mai 2020 erscheinen.

System

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Ein System für Strom, Wärme, Kälte und Frischluft

Gemeinsam mit sieben Industrieunternehmen entwickeln Forschende der Universität Paderborn zurzeit ein System, das Gebäude gleichzeitig mit Strom, Wärme, Kälte und Frischluft versorgt, dabei energieeffizient ist und ganz auf erneuerbare Energien setzt. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund drei Millionen Euro gefördert. An der Uni Paderborn ist es am Kompetenzzentrum für Nachhaltige Energietechnik (KET) angesiedelt und wird unter anderem von Gerrit Sonnenrein betreut – der Wirtschaftsingenieur ist Geschäftsführer des KET.

Zentraler Bestandteil des geplanten Versorgungssystems ist ein photovoltaisch-thermischer Kollektor, der auf Dächern und an Fassaden installiert werden kann. Mit Solarstrom, solarer Wärme und Umweltkälte kann der PVT-Kollektor sowohl Strom und Wärme als auch Kälte liefern. „Tagsüber wandelt das System Sonnenenergie in Strom und Wärme um und nachts nutzt es Umweltkälte – im Wesentlichen durch Strahlungsaustausch mit dem kalten Nachthimmel“, erläutert Gerrit Sonnenrein. Eine ebenfalls im System integrierte Wärmepumpe sorgt dafür, dass die im Gebäude erreichten Temperaturen bei Bedarf angehoben oder abgesenkt werden können. Wärme- und Kältespeicher überbrücken die Fehlzeiten zwischen Energieerzeugung und -bedarf. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung komplettiert das System.

Da es sich ausschließlich aus regenerativen Energien speist, könnte diesem System aus Sicht der Forschenden künftig eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung zukommen. Zudem soll das neue Versorgungssystem dank optimal aufeinander abgestimmter Komponenten besonders energieeffizient sein. Und: Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen könnten mit dem System künftig Geld sparen, denn es soll unter anderem in den Bereichen Heizen und Kühlen den Energieverbrauch senken. „Die intelligente Steuerung und der Einsatz innovativer Speicher in unserem System könnten außerdem die Versorgungsnetze entlasten: Je nach Energiebedarf eines Gebäudes sorgen sie dafür, dass beispielsweise überschüssiger Strom aus öffentlichen Netzen genutzt wird“, ergänzt Wirtschaftsingenieur Sonnenrein. Eine zentrale Steuereinheit soll Bedienung, Regelung, Monitoring, Visualisierung und Energiemanagement ermöglichen. Für eine vorhersagende Regelung des Systems sollen Wettervorhersagemodelle integriert werden.

Damit das System des KET möglichst bald praxistauglich wird, arbeiten die Forschenden mit Experten aus dem Baugewerbe, Architekten, Heizungs-, Klima-, Regelungs- und Solartechnikern sowie mit Fachleuten für thermische Energiespeicherung zusammen. Wenn das Versorgungssystem entwickelt ist, soll es in einer ersten Praxisphase an Testgebäuden erprobt werden.

Hochschule digital

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Digital lernen im Sommersemester

Trotz der Corona-Pandemie hat das Sommersemester begonnen – und die meisten Hochschulen fühlen sich darauf digital gut vorbereitet. Selbst für den Fall, dass im gesamten Sommersemester keine regulären Präsenzveranstaltungen und Prüfungen möglich sein sollten, können den Hochschulen zufolge drei Viertel der Lehrveranstaltungen und knapp zwei Drittel der Prüfungen digital durchgeführt werden. Das zeigt eine Sonderbefragung des Stifterverbandes im Rahmen des Hochschul-Barometers. Demnach sehen viele Hochschulen die aktuelle Situation als Chance, sich im Bereich des digitalen Lernens und Lehrens langfristig besser aufzustellen. Von der Politik verlangen sie dafür allerdings finanzielle Unterstützung: für den Ausbau ihrer IT-Infrastruktur und IT-Ausstattung, den personellen und technischen Ausbau des mediendidaktischen Supports, den Bereich E-Learning, den Aufbau digitaler Beratungs- und Betreuungsangebote für Studierende sowie für die Anschaffung von Software-Lizenzen. Neben finanzieller Unterstützung wünschen sich die Hochschulen laut Studie auch eine Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen für digitale Prüfungen.

Digital verfügbar: Tipps zur Bewältigung von Studium und Alltag

Für viele Studierenden ist die Corona-Pandemie ebenfalls eine herausfordernde Zeit. Vor diesem Hintergrund hat Dozentin Karolin Holy von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena einen kurzen Leitfaden zur Bewältigung des Studiums und des Alltags in der aktuellen Krisenzeit veröffentlicht. „Auch wenn sich derzeit alle bemühen, so viel Normalität wie möglich zu schaffen, bringt das Home-Studium viele neue Herausforderungen“, so Holy: „ Durch geschlossene Bibliotheken fällt die gewohnte Lernatmosphäre weg, einige Studierende kümmern sich um Kinder und Angehörige, viele haben Sorgen, weil der Nebenjob weg ist, und anderes mehr.“

Laut Holy sind ihre Tipps eine Zusammenstellung gut erforschter und bewährter Verhaltensstrategien, die dazu anregen sollen, eigene Wege im Umgang mit der neuen Situation zu finden, sich dabei Zeit zu geben und nicht zuletzt Geduld mit sich selbst und seinen Mitmenschen zu haben. Es geht dabei um Tages- und Wochenstrukturen, positive Aktivitäten, sozialen Kontakt, Bewegung, Medienkonsum, das Anerkennen von Gefühlen und positives Denken. Ein eigener Abschnitt widmet sich dem Studieren mit Kind.

Corona-Krise

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Corona-Krise bedroht Start-ups in allen Phasen

Neben bereits etablierten Unternehmen leiden auch viele Start-ups in Deutschland unter der Corona-Krise. Wie Zahlen des Bundesverband Deutsche Startups e.V. zeigen, fürchten über 70 Prozent um ihre Existenz: Kleinere Start-ups sind demnach durch den Wegfall von Messen und Veranstaltungen vom ausbleibenden Kundenkontakt bedroht, große Start-ups mit vielen Beschäftigten machen sich vor allem um ihre Umsätze, ihre Liquidität und das Zustandekommen künftiger Finanzierungsrunden Sorgen.

Auch Ernst & Young sieht das europäische Start-up-Ökosystem vor einer existenziellen Herausforderung. Nach einem Finanzierungsrekord im vergangenen Jahr sei aufgrund der Corona-Krise für das Jahr 2020 ein massiver Einbruch bei Start-up-Finanzierungen zu erwarten, zudem bei vielen Unternehmen deutliche Umsatzausfälle. Basis ist das Start-up-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft.

Den EY-Zahlen zufolge war jedoch bereits im zweiten Halbjahr 2019 ein Rückgang der Finanzierungsaktivitäten in Europa zu beobachten: Das Investitionsvolumen sei im Vergleich zur ersten Jahreshälfte um 15 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro gesunken, die Zahl der Finanzierungsrunden ebenfalls um 15 Prozent auf 1944. Im Jahr 2020 dürften laut EY sowohl die Zahl der Deals als auch die investierten Summen noch deutlich stärker zurückgehen – wie stark, hänge von der Stärke und Dauer der aktuellen Krise ab. Sicher sei jedoch, dass das europäische Start-up-Ökosystem vor der größten Bewährungsprobe seiner Geschichte stehe.

Auch für die Kapitalgeber ist die Situation herausfordernd: „Ein Exit ist jetzt sehr viel schwieriger als vor der Krise – die Bewertungen werden nach unten angepasst“, sagt Peter Lennartz, der bei EY die Start-up-Initiative D-A-CH leitet. „Für die Investoren geht es daher nun vorrangig darum, ihre Portfoliounternehmen durch die Krise zu bekommen. Und sie haben im Zweifelsfall zu entscheiden, welche Geschäftsmodelle tatsächlich noch eine Zukunft haben.“

Lennartz erwartet jedoch auch, dass einige Unternehmen und Segmente gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden. Digital Health im weitesten Sinne wird aus seiner Sicht boomen, als weitere mögliche Gewinner sieht er BioTech und Medtech sowie mittelfristig die Bereiche Logistik, Food, Online-Handel, Online-Learning, Online-Kommunikation und Saas-Modelle. Schwieriger wird es demnach hingegen für Start-ups insbesondere aus den Bereichen Travel, Mobility und Events.

VWI Online Summit

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VWI Online Summit – Premiere am 16. Mai 2020!

Da wegen der Corona-Pandemie Präsenzveranstaltungen auf absehbare Zeit nicht möglich sein werden, bietet der Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V. (VWI) seinen Mitgliedern erstmals ein neues digitales Event-Format an: den VWI Online Summit. Die Studentischen Vorstandsmitglieder haben dafür eine Konferenz im virtuellen Raum konzipiert, die sowohl studentische als auch ordentliche Mitglieder ansprechen soll.

Der VWI Online Summit wird am 16. Mai 2020 (Samstag) von 9:30 bis 17 Uhr über die Microsoft-Plattform Teams stattfinden. Ganz im Sinne des Wirtschaftsingenieurwesens und des VWI sollen verschiedene Inhalte aus unterschiedlichen Fachbereichen präsentiert und diskutiert werden. Geplant ist eine Bandbreite an Themen, in denen sich viele VWI-Mitglieder wiederfinden können. Gleichzeitig soll damit das VWI-Netzwerk gestärkt werden, indem allen Mitgliedern die Teilnahme ermöglicht wird. Folgende Themenbereiche sind für den VWI Online Summit geplant:

  • Fachforum: Fachexperten referieren über gegenwärtigen Themen aus der Wirtschaft, Technik und Gesellschaft.
  • Leadership: Führungskräfte referieren über die Prinzipien, Modelle und Erfahrungen im Bereich des Leadership-Managements.
  • Personal Development: Professionals sowie VWI-Trainer schaffen ein Weiterbildungsangebot in Form von Webinaren.
  • Vielfalt des Wirtschaftsingenieurwesens: Die Referenten geben Einblick in mögliche Branchen und berufliche Schwerpunkte für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure.
  • Nachhaltigkeit & soziale Innovation: Die Referenten behandeln in verschiedenen Formaten die Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten der Thematik.
  • Starting-up: Selbstständige und Start-ups referieren über ihre Gründung und Geschäftsidee, ihre Prozesse, Probleme und Erfolgsgeheimnisse.

Zusammen mit den Teamleitern des Bundesteams, der VWI-Präsidentin Frauke Weichhardt und VWI-Geschäftsführer Axel Haas ist es den Studentischen Vorstandsmitgliedern bereits gelungen, hochqualifizierte Referenten für das Online-Event zu akquirieren. Unter diesem Link steht das Programmheft zur Verfügung.

Die Anmeldung für den VWI Online Summit ist unverbindlich und bis zum 14. Mai 2020 um 23:59 Uhr (MEZ) möglich. Alle aktuell verfügbaren Informationen zum Ablauf, den referierten Themengebieten, der aktuellen Rednerliste sowie den Angebotsformaten für Sponsoren finden sich in diesem PDF. Falls es Fragen oder Probleme bei der Anmeldung gibt, sind die Studentischen Vorstandsmitglieder unter sv@vwi.org erreichbar.

Richtlinien

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Richtlinien für KI in der Personalarbeit

Der Ethikbeirat HR-Tech hat zehn anwendungsorientierte Richtlinien für den innovativen und verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und anderen modernen Technologien in der Personalarbeit veröffentlicht. Dafür hat sich der interdisziplinär besetzte Beirat mit der Frage befasst, welche Einsatzgebiete für KI-Lösungen sich im Umfeld des HR-Management abzeichnen und welche Rahmenbedingungen für deren Entwicklung, Einsatz und Nutzung in Organisationen gegeben sein sollen. Grundsätzlich ist es dem Gremium zufolge wichtig, neue Lösungen auszuprobieren, zu evaluieren und die Personalarbeit damit besser zu machen. Das müsse jedoch in einer verantwortungsvollen Art und Weise geschehen.

Die Richtlinien thematisieren die Einbindung der relevanten Interessengruppen in die Entscheidungsfindung bei Auswahl und Einsatz entsprechender Technologien, die Frage nach der finalen Entscheidungsbefugnis im Einsatz, die Subjektqualität, Haftung und Verantwortung sowie Themen wie Zweckbindung und Informationspflicht. In ihrer jetzt vorgelegten Fassung sollen die Richtlinien die Ausführungen des im Februar vorgelegten Weißbuches der Europäischen Kommission zur Künstlichen Intelligenz ergänzen sowie konkrete und handlungsleitende Empfehlungen bieten.

Die Richtlinien im Überblick

  1. Transparenter Zielsetzungsprozess und Einbindung: Vor der Einführung einer KI-Lösung muss die Zielsetzung für die Nutzung definiert werden. In diesem Prozess sollen alle relevanten Interessengruppen identifiziert und eingebunden werden.
  2. Fundierte Lösungen: Wer KI-Lösungen anbietet oder nutzt, muss darauf achten, dass diese empirisch evaluiert sind und über eine theoretische Grundlage verfügen.
  3. Menschen entscheiden: Wer KI-Lösungen einsetzt, muss sicherstellen, dass bei wichtigen Personalentscheidungen die Letztentscheidungsbefugnis einer natürlichen Person obliegt.
  4. HR treibt KI-Lösungen – nicht umgekehrt: Ein erfolgreicher Einsatz von KI-Lösungen durch HR benötigt die Kombination technologischer, analytischer und personalwirtschaftlicher Kompetenzen.
  5. Haftung und Verantwortung: Organisationen, die KI-Lösungen nutzen, sind für die Ergebnisse ihrer Nutzung verantwortlich.
  6. Zweckbindung und Datenminimierung: Wer personenbezogene Daten für KI-Lösungen nutzt, muss im Vorfeld definieren, für welche Zwecke diese verwendet werden, und sicherstellen, dass diese Daten nur zweckdienlich erhoben, gespeichert und genutzt werden.
  7. Informationspflicht: Vor beziehungsweise beim Einsatz einer KI-Lösung müssen die davon betroffenen Menschen über Einsatz, Zweck, Logik sowie die erhobenen und verwendeten Datenarten informiert werden.
  8. Achten der Subjektqualität: Für die Nutzung in KI-Lösungen dürfen ohne rechtzeitige Beteiligung und individuelle Einwilligung der Betroffenen keine Daten erhoben werden, die deren willentlicher Steuerung entzogen sind.
  9. Vermeidung von Diskriminierung: Wer KI-Lösungen entwickelt oder nutzt, muss sicherstellen, dass die zugrundeliegenden Daten über eine hohe Qualität verfügen und systembedingte Diskriminierungen ausgeschlossen werden.
  10. Stetige Überprüfung: Wer KI-Lösungen nach den vorliegenden Richtlinien einführt, soll transparent sicherstellen, dass die Richtlinien auch bei der betrieblichen Umsetzung und der Weiterentwicklung beachtet werden.

Die Richtlinien sind aus Sicht des Beirats kein abgeschlossenes Projekt, da sich mit dem stetigen Wandel digitaler Technologien auch neue Handlungsfelder und Herausforderungen ergeben werden. Deshalb sollen die Richtlinien auch zukünftig in Zusammenarbeit mit der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden.

Reshoring

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Mehr Reshoring als Folge der Corona-Epidemie?

Die weltweite Corona-Epidemie wird deutliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben – und wahrscheinlich auch auf die globalen Lieferketten. Eine von Prof. Dr. Steffen Kinkel durchgeführte Studie legt nahe, dass die Krise das Reshoring verstärken könnte, also die Rückverlagerung von Produktion und Dienstleistungen zurück in das Land, aus dem sie ursprünglich ins Ausland verlagert wurden. Der Wirtschaftsingenieur ist Professor an der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik der Hochschule Karlsruhe und Leiter des Instituts für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN). Aus seiner Sicht lässt eine im September und Oktober 2019 durchgeführte Online-Umfrage der Hochschule Karlsruhe bei 655 produzierenden Unternehmen aus 16 führenden Industrienationen eine Einschätzung zu, welche Auswirkungen Lieferkettenprobleme auf lokale und globale Produktionsstrategien haben.

„Von den befragten Unternehmen, die einen ziemlich hohen bis sehr hohen Einfluss der Störungen globaler Lieferketten auf ihre Geschäftstätigkeit erwarten, gehen fast 50 Prozent davon aus, dass sie in den kommenden Jahren Teile ihrer Produktion aus dem Ausland wieder ins Inland zurückverlagern werden“, so Kinkel: „Bei Unternehmen, die einen geringen bis mittelmäßigen Einfluss der Störungen globaler Lieferketten auf ihre Geschäftstätigkeit erwarten, sind dies nur etwa 15 Prozent. Demnach ist infolge der Corona-Epidemie, die umfassende Störungen der globalen Lieferbeziehungen mit sich bringt, mit einer Zunahme der Rückverlagerungstätigkeiten zu rechnen.“

Statistisches Modell bestätigt Neigung zum Reshoring

Wie Kinkel weiter erläutert, haben diese Ergebnisse auch in einem statistischen Modell unter Kontrolle vielfältiger Merkmale und Strategien der teilnehmenden Unternehmen sowie deren Erwartungen zu externen Entwicklungen Bestand. Industrieunternehmen, die den Einfluss der Störungen globaler Lieferketten auf ihre Geschäftstätigkeit als ziemlich hoch bis sehr hoch einschätzen, zeigen demnach eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, Produktion aus dem Ausland zurückzuholen.

Aktuelle Meldungen zu möglichen Rückverlagerungen betreffen insbesondere die Herstellung medizinischer Produkte und Medikamente sowie ihrer Wirkstoffe. Angesichts verwundbarer Lieferketten fordert nicht nur die deutsche Politik, die Produktion von Wirkstoffen und Medikamenten zumindest teilweise wieder zurück ins Inland zu holen. Dadurch soll die starke Abhängigkeit von Lieferanten aus China und Indien reduziert werden, was aber zu steigenden Preisen der Medikamente führen kann. Auch die Modellrechnungen der Hochschule Karlsruhe zeigen, dass insbesondere Sektoren der Grundversorgung wie die Hersteller von Nahrungsmitteln, Bekleidung, Chemie und Pharmazie zukünftig verstärkt Rückverlagerungen in Erwägung ziehen.

Das Reshoring ist jedoch nicht die einzige mögliche Reaktion auf die Corona-Krise. „Wird ein sehr hoher Einfluss der Lieferkettenstörungen auf die Geschäftstätigkeit erwartet, dann wirkt sich dies sowohl signifikant positiv auf den weiteren Ausbau lokaler Lieferketten als auch globaler Lieferketten aus“, so Kinkel: „Die Unternehmen scheinen dann eine Dual-Sourcing-Strategie mit sowohl inländischen als auch transnationalen Lieferantenbeziehungen anzustreben, um sich von den globalen Verwerfungen der Lieferketten unabhängiger zu machen.“

MLP Stipendienprogramm

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Stipendienprogramm von MLP – Jetzt bewerben!

Noch bis zum 30. April 2020 läuft das Auswahlverfahren für das Stipendienprogramm von MLP. Bei diesen Stipendienprogramm kombiniert der Finanzdienstleister die finanzielle und mit der fachlichen Förderung.

Teilnehmen können Studierende aller Studiengänge, die an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sind: Bachelor- und Diplom-Studierende ab dem dritten Semester, Master-Studierende ab dem ersten Semester sowie Doktoranden. Ausgeschrieben sind insgesamt 25 Stipendien im Wert von je 3000 Euro, die einen Monat nach dem Auswahlverfahren als Einmalzahlung ausgeschüttet werden.

Die Stipendien werden in vier Kategorien vergeben:

  • Studies – für gute Leistungen im Studium
  • Social – für soziales (außer)universitäres Engagement
  • Science – für wissenschaftliche Leistung
  • International – für ein abgeschlossenes beziehungsweise aktuell noch laufendes Projekt oder Praktikum im Ausland

Aus allen bis zum 30. April eingegangenen Bewerbungen werden 250 Studierende ausgewählt. Diese treffen sich dann am 25./26. Juni 2020 für ein finales Auswahlverfahren. Bei diesem Assessment-Center können sie in Einzel- und Gruppenübungen ihre Projekte, ihre Persönlichkeit und ihre Leistungen präsentieren und so ihre persönlichen Fähigkeiten einbringen. Gemeinsam wird dann entschieden, wer von den 250 Studierenden die Stipendien erhalten soll. Parallel haben alle Teilnehmenden beim finalen Auswahlverfahren die Chance, mit interessanten Menschen zusammen zu kommen, Kontakte zu knüpfen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Alle wichtigen Informationen und den Bewerbungslink für das Stipendienprogramm gibt es unter www.MLP-Stipendium.de.

MLP ist langjähriges Fördermitglied des VWI und unterstützt schon seit 1996 die VWI-Verbandsarbeit auf Bundesebene und das Engagement der Hochschulgruppen vor Ort.