Projektmanagement, Project Manager Award

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PwC beobachtet bei CEOs schwindenden Optimismus

Noch im vergangenen Jahr zeigten sich die CEOs weltweit so optimistisch wie nie zuvor. Jetzt rechnen 29 Prozent für die kommenden zwölf Monate mit einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums. Zu diesem Ergebnis kommt der 22. Global CEO Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, an dem 1378 Topmanager aus 91 Ländern teilgenommen haben.

Auch beim Blick auf das eigene Unternehmen hat sich die Zuversicht laut PwC eingetrübt. In Deutschland ist nur noch jeder fünfte Chef sehr zuversichtlich, dass sein Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten wächst. Beim Dreijahresausblick erwarten in Deutschland 18 Prozent Wachstum für das eigene Unternehmen – weltweit sagen das 36 Prozent der CEOs. Das Ausland sieht Deutschland indes als einen der Top-Wachstumstreiber, nur die USA und China werden von den Chefs als noch wichtiger gesehen.

Sorgen der CEOs: Fachkräftemangel, Protektionismus, Cyberattacken

Sorgen bereiten den deutschen Topmanagern die Suche nach Fachkräften mit entsprechenden Schlüsselqualifikationen, die Überregulierung, der Protektionismus und politische Unsicherheiten. Auch Cyberattacken sowie der demografische Wandel und die damit einhergehenden Folgen für Unternehmen werden von den CEOs im PwC-Survey genannt. Als weiteres Risiko gilt demnach die Geschwindigkeit der technologischen Veränderungen.

Einigkeit herrscht bei den CEOs weltweit darüber, dass künstliche Intelligenz (KI) die Welt nachhaltiger verändern wird, als es das Internet getan hat (weltweit: 62 Prozent, Deutschland: 64 Prozent). Dass KI irgendwann so schlau werden könnte wie der Mensch, glauben in Deutschland 30 Prozent der Befragten (weltweit: 45 Prozent).

VWI-Mentorenprogramm

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VWI-Mentorenprogramm: Im Team zum Erfolg

Jedes erfolgreiche Netzwerk lebt, weil der Netzwerkgedanke von seinen Mitgliedern gelebt wird. Das gilt auch für den VWI. Wie lebendig und tragfähig das VWI-Netzwerk ist, zeigt das Mentorenprogramm des Verbandes. Beim VWI-Mentorenprogramm begleiten erfahrene Mentoren junge Mentees ein Jahr lang auf ihrem Weg. Das Bundesteam hat das Konzept entworfen, das zum einen studentische und ordentliche Mitglieder besser miteinander in Kontakt bringen und zum anderen den vielfältigen Wissens- und Erfahrungsschatz des VWI erschließen soll.

Ich würde mir wünschen, dass sich das Programm zu einer festen Säule innerhalb des VWI entwickelt. Das erste Jahr hat bei mir Lust auf die nächste Runde gemacht.
Ein Mentor

Für die nächste Runde des Programms werden wieder Mentoren und Mentees gesucht. Alle VWI-Mitglieder erhalten daher Ende Januar eine Informationsmail mit einem Link zu einem Fragebogen. Wer Interesse daran hat, ein Jahr lang als Mentor (ordentliche Mitglieder) oder als Mentee (studentische Mitglieder) an dem Programm teilzunehmen, füllt diesen Fragebogen aus. Jungmitglieder können sich je nach Interesse sowohl als Mentee oder auch als Mentor bewerben. Danach beginnt das Mentoring-Team mit dem Matching-Prozess, bei dem anhand des persönlichen Profils und der Präferenzen der potenziellen Mentoren und Mentees passende Tandems zusammengestellt werden.

Ich hatte im Vorfeld eher an ein fachliches Mentoring gedacht. Aber meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen, da ich auch persönliche Erfahrungen und Tipps von meinem Mentor gewinnen konnte – zu Familienplanung, Immobilien, Investments…
Ein Mentee

Im Anschluss an den Matching-Prozess informiert das Mentoring-Team alle Teilnehmenden über ihre jeweiligen Partner, ermöglicht die Kontaktaufnahme und stellt einen Leitfaden mit Tipps und Erfahrungswerten zur Verfügung. Außerdem steht das Mentoring-Team allen Tandems von Beginn an als Ansprechpartner zur Verfügung und betreut sie über das ganze Jahr hinweg.

Mein Mentor ist selbständiger Unternehmer, was für mich eine sehr reizvolle Perspektive ist. Ich weiß nicht, ob ich einfach Glück hatte oder ob meine Start-up-Präferenzen bei der Bewerbung für das Mentoring-Programm zufällig gepasst haben. Falls letzteres, dann habt ihr wirklich top gematcht!
Ein Mentee

Das Mentoring-Programm steht allen Mitgliedern des VWI offen. Interessenten sollten Engagement und Initiative, Neugier und Offenheit sowie Spaß am Netzwerken und dem Knüpfen von Kontakten mitbringen. Dann können alle Teilnehmenden auf vielfältige Weise von ihrem Jahr im Tandem profitieren – durch neue Erfahrungen, ein größeres Netzwerk und persönliche Weiterentwicklung.

Wenn durch den Feedback-Prozess das Programm weiterentwickelt wird, sehe ich die Möglichkeit, es zu einem Aushängeschild für den VWI zu machen.
Ein Mentor

Batteriebedarf

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Batteriebedarf pusht Rohstoff-Nachfrage

Mehr Geld für die Batterieforschung, Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland, schnellerer Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung – das sind die Kernpunkte des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“, das Bundesforschungsministerin Karliczek in dieser Woche beim „Batterieforum Deutschland“ in Berlin vorstellte. In den kommenden vier Jahren will das Bundesforschungsministerium demnach angesichts des Wachstums beim Batteriebedarf weitere 500 Millionen Euro investieren, um die technologische Souveränität Deutschlands in der Batterietechnologie zu sichern. Das Geld soll in die gesamte Wertschöpfungskette fließen: die Materialforschung, die Konzeption der Zellen und Prozesse sowie die Produktionsforschung für eine industrielle Batteriezellfertigung.

Batteriebedarf steigt weltweit an

Weltweit steigt die Nachfrage nach Batterien, und die Batterieproduktion gilt als eine Schlüsseltechnologie. Das Öko-Institut hat im Rahmen des Forschungsprojektes Fab4LiB den Rohstoffbedarf der Schlüsselmaterialien für Lithium-Ionen-Zellen bis 2050 berechnet und diese Zahlen ebenfalls im Rahmen des Batterieforums vorgestellt. Die Studie „Gigafactories für Lithium-Ionen-Zellen – Rohstoffbedarf für die globale Elektromobilität bis 2050“ des Öko-Instituts steht online zur Verfügung.

Recyclingaspekt nicht vernachlässigen

In der Annahme, dass die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens im Mobilitätssektor umgesetzt werden, prognostiziert Dr. Matthias Buchert, Experte für Nachhaltige Rohstoffe am Öko-Institut, bis zum Jahr 2030 einen erheblichen Anstieg der Nachfrage für Lithium, Kobalt und Nickel. Falls die Lithium-Ionen-Zellen auch langfristig die Speichertechnologie der Wahl für Elektrofahrzeuge bleiben, werde der Bedarf bis zum Jahr 2050 noch weiter wachsen. Angesichts der aktuell bekannten globalen Reserven für Lithium (16 Millionen Tonnen), Kobalt (7,1 Millionen Tonnen) und Nickel (74 Millionen Tonnen) sei zwar keine Verknappung dieser Rohstoffe zu erwarten. „Bei der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität kann es für einzelne Rohstoffe aber zu zeitlich begrenzten Engpässen kommen“, so Buchert. Daher dürfe der der Recyclingaspekt nicht vernachlässigt werden. Buchert weiter: „Beim ambitioniertem Ausbau der Recyclinginfrastruktur für Lithium-Ionen-Batterien können im Jahr 2030 rund zehn Prozent und im Jahr 2050 sogar 40 Prozent des weltweiten Bedarfs dieser Rohstoffe für die Elektromobilität durch Batterierecycling gewonnen werden.“

Mehr Wertschöpfung in Deutschland ansiedeln

Das Öko-Institut weist darauf hin, dass Batteriesysteme in Europa auch von deutschen Unternehmen hergestellt werden. Die dafür notwendigen Batteriezellen müssten diese Unternehmen vorwiegend von asiatischen Herstellern zukaufen, sie seien also von externen Zulieferern und deren Rohstoffversorgung abhängig. Gleichzeitig bestimme die Batteriezelle maßgeblich über die Leistungsfähigkeit des Batteriesystems und sei das entscheidende Differenzierungsmerkmal in batteriebetriebenen Fahrzeugen. Um Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität zu etablieren, müsse auch die Wertschöpfung überwiegend hierzulande angesiedelt werden.

digitale Identität

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Digitale Identität besser schützen

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) bietet über seine IT-Lernplattform openHPI vom 20. Februar bis zum 6. März 2019 einen kostenlosen Online-Kurs an, der alle Teilnehmenden dazu befähigen soll, ihre digitale Identität besser zu schützen. Kursleiter ist der Potsdamer Informatikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Meinel. „Die jüngsten Cyberangriffe und Datendiebstähle, von denen Prominente betroffen sind, zeigen sehr deutlich, wie viel Aufklärungsbedarf überall noch besteht“, so Meinel.

Der Direktor des HPI will Internetnutzern verdeutlichen, dass jedes Konto im Netz eine eigene, individuelle digitale Identität repräsentiert. „Jeder von uns hat durchschnittlich 25 solcher Internetkonten, zum Beispiel für E-Mail-Dienste, soziale Netzwerke, Online-Shopping oder Lernplattformen“, sagt Meinel. Jede dieser digitalen Identitäten umfasse jeweils ganz verschiedene persönliche Angaben wie E-Mail-Adresse und Passwort sowie oft auch Anschrift und Bankverbindung. Diese umfangreichen und vielfältigen persönlichen Informationen würden Cyberkriminelle zu Diebstahl und Missbrauch animieren. Deshalb werde es immer wichtiger zu wissen, wie sich die eigene digitale Identität effektiv schützen lasse.

Haupteinfallstor für Kriminelle sind Meinel zufolge unsichere Passwörter. Auch im vergangenen Jahr hätten sich viele Internetnutzer bei der Wahl ihrer Passwörter wieder auf simple Zahlenreihen wie 123456 verlassen, kritisiert er. Damit seien sie erhebliche Risiken eingegangen. „Ein derart schwaches Passwort gleicht einer Haustür, in die ich von außen einen Schlüssel stecke. So etwas lädt geradezu zum Identitätsdiebstahl ein“, sagt Meinel. Zwar gebe es keinen hundertprozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl. Aber man müsse es den Kriminellen so schwer wie möglich machen, an das Passwort zu gelangen.

Im Onlinekurs „Digitale Identitäten – Wer bin ich im Netz?“ will openHPI vor allem das Wissen der Teilnehmer über sichere Passwörter, über die Abwehr möglicher Angriffe auf diese sowie über sichere Methoden zu ihrer Speicherung vermehren. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen.

schnelles Internet

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Zu wenig schnelles Internet in Deutschland

Schnelles Internet ist in Deutschland weiterhin für viele Unternehmen nicht verfügbar. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach konnten nur etwa die Hälfte (51 Prozent) aller deutschen Unternehmen mit Zugang zum Internet und mindestens zehn Beschäftigten im Jahr 2018 einen schnellen Internetanschluss nutzen. Als schnell gilt ein fester Breitbandanschluss mit einer vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde.

Den Statistikern zufolge hat sich die Verfügbarkeit damit in den vergangenen beiden Jahren verbessert. Deutschland liege jedoch wie in den Vorjahren im europäischen Mittelfeld. EU-weit haben demnach 48 Prozent der Unternehmen in allen EU-Mitgliedstaaten einen schnellen Internetanschluss. Die Spitzenplätze in der Europäischen Union belegten im Jahr 2018 Schweden und Dänemark (jeweils 75 Prozent), die Niederlande (70 Prozent) und Portugal (69 Prozent). Am geringsten verbreitet war schnelles Internet bei Unternehmen in Griechenland (33 Prozent), Italien (32 Prozent) und Frankreich (31 Prozent).

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln nennt diese Zahlen in Zeiten, in denen Industrie 4.0 ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sei, alarmierend. Trotz aller mahnenden Worte von Ökonomen, Forschern und Unternehmen sei schnelles Internet in Deutschland immer noch ein stiefmütterlich behandeltes Thema. Mit dieser Einstellung werde Deutschland seine wirtschaftliche Stellung nicht mehr lange halten können.

Gesellschaft mitgestalten

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Als Entrepreneur die Gesellschaft mitgestalten

Viele Entrepreneure wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch die Gesellschaft mitgestalten – und das möglichst nachhaltig. Das zeigt der erste Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM). Wie rasch steigt das Interesse an Social Entrepreneurship? Wie sieht Social Entrepreneurship in Deutschland aus? Und vor welchen gemeinsamen Herausforderungen stehen Social Entrepreneure? Diese und weitere Fragen untersucht der DSEM.

Die Publikation soll einen Beitrag zu mehr Transparenz leisten und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft ermutigen, auf Basis der erhobenen Daten das Potenzial des Sektors zu erkennen und diesen fortlaufend zu unterstützen. Schließlich zeigt die Auswertung der Umfrage dem Autorenteam zufolge, dass Sozialunternehmen in Deutschland höchst innovativ sind und zukunftsfähige Lösungsansätze für lokale Problemstellungen entwickeln. Zudem würden sich Social Entrepreneure aktiv für die Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Social Development Goals) einsetzen und sich als wichtige Gestaltungskraft für die Umsetzung der Agenda 2030 etablieren.

Folgende Punkte gehören zu den Ergebnissen des aktuellen DSEM: Social Entrepreneure in Deutschland…

  • …schaffen soziale Innovationen vor Ort: Neun von zehn DSEM-Sozialunternehmen lösen gesellschaftliche Herausforderungen in Deutschland und wollen so die Gesellschaft mitgestalten. Drei Viertel der Teilnehmenden bewerten dabei ihr Produkt beziehungsweise ihr Wirkungsmodell als Marktneuheit, ein Drittel gibt dies sogar auf europäischer oder weltweiter Ebene an.
  • …sind zur Hälfte weiblich: Knapp 50 Prozent der DSEM-Gründenden sind Frauen. Dieser Anteil ist wesentlich höher als beispielsweise bei klassischen Start-ups.
  • …wünschen sich bessere politische Rahmenbedingungen: Die Politik erhält lediglich die Note 4,6 für die Unterstützung von Social Entrepreneurship in Deutschland.
  • …fördern eine Kultur der Mitsprache und Teilhabe: Bei 56 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen nehmen die Beschäftigten direkten Einfluss auf die Entscheidungen und haben ein Mitspracherecht.
  • …brauchen passende Finanzierungsangebote: 62 Prozent der Teilnehmenden sehen in der Startfinanzierung und 65 Prozent in der Anschlussfinanzierung eine wesentliche Hürde.

Der DSEM ist aus einer Kooperation zwischen dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entstanden und wurde von SAP ermöglicht. Die Publikation soll künftig jährlich neu herausgegeben werden und die Aktivitäten des Sektors für die Öffentlichkeit sichtbar machen.

Logistik der Zukunft

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Studie zur urbanen Logistik der Zukunft

Szenarien für den urbanen Wirtschaftsverkehr hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO jetzt in einer Studie zur Logistik der Zukunft entwickelt. Schwerpunkt sind laut IAO Konzepte an der Schnittstelle von Stadt und Logistikwirtschaft. Denn einerseits sei der urbane Wirtschaftsverkehr ein funktionaler Bestandteil von Städten für die Versorgung der Bevölkerung, andererseits erhöhe unter anderem die Diskussion rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Lärm- und Schadstoffbelastungen den Handlungsdruck auf die öffentlichen Akteure. Das Forschungsteam habe daher insbesondere untersucht, welche Anforderungen und Chancen die Automatisierung sowie elektrisch angetriebene Fahrzeuge für den innerstädtischen Wirtschaftsverkehr mit sich bringen. Kern der Ergebnisse sind folgende sechs Szenarien.

Szenario #1: Die Politik als Innovationsmanager. Die Politik hat den Elektroantrieb zum Standard gemacht, jedoch verhindern rechtliche Beschränkungen das automatisierte Fahren weitestgehend. Der Staat dominiert mit einem umfassenden Gestaltungsanspruch für die städtische Logistik.

Szenario #2: High-Tech-Flottenbetreiber revolutionieren die Stadtlogistik. Im Nah- und Regionalverkehr ist das batterieelektrische Fahren wirtschaftlich attraktiv, auch das hoch automatisierte Fahren ist in vielen Anwendungsfällen möglich und bringt wirtschaftliche Vorteile. Ein liberaler Rechtsrahmen öffnet den Weg zur Durchsetzung der Stadtlogistik mit wirtschaftlich attraktiven Innovationen.

Szenario #3: Die Innovationskraft des Marktes. Elektromobilität ist aufgrund eines funktionierenden Lademanagements und unternehmensübergreifend organisierter Stadtlogistik zum Standard geworden. Mehrere Marktakteure entwickeln gemeinsam eine neue, durch kundennahe Innovationen geprägte Marktordnung für die Stadtlogistik.

Szenario #4: Emissionsarme Stadtlogistik als kommunalpolitische Aufgabe. Das Streben nach Luftreinhaltung hat der Batterie im Nahbereich zum Durchbruch verholfen. Dagegen spielt die Automatisierung in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine geringe Rolle. Die Kommunen haben aktive Gestaltungsmöglichkeiten und streben vielfach die autofreie Innenstadt an.

Szenario #5: Nachhaltigkeit als Leitlinie der Stadtlogistik. Die Stadtlogistik ist nur noch elektrisch zulässig und hat sich ganzheitlich so verändert, dass hoch automatisierte Zustellhilfen in der Stadt die Regel sind. Aus einem starken Nachhaltigkeitsbewusstsein heraus hat insbesondere die Bevölkerung einen eigenen Gestaltungsanspruch für die städtische Logistik.

Szenario #6: Die Stadt definiert sich neu. Die Elektromobilität hat sich als Folge von Förderprogrammen und Regulierungsmaßnahmen dort etabliert, wo dies die Reichweite der Fahrzeuge zulässt. Daten regeln die effizientere Organisation des kommunalen Verkehrs und der Verkehrsflächen. Die Weiterentwicklung von Bundes- und Europarecht eröffnet weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten für die Kommunalpolitik.

Das Fraunhofer IAO hat die Konzepte in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn anhand der drei Beispielstädte Leipzig, Mannheim und München im Rahmen eines zweistufigen Workshop-Prozesses entwickelt. In den Workshops waren sowohl Vertreter der öffentlichen Hand, Akteure der Logistikwirtschaft, Betroffene aus Handel und Industrie sowie Beteiligte aus der Bürgerschaft einbezogen. Die Workshops erfolgten im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik (FAT) im Verband der Automobilindustrie (VDA).

Big-Data-Potenzial

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Mehrere KI-Zentren in Deutschland

Es gibt in Deutschland nicht den einen großen Standort für Künstliche Intelligenz, sondern mehrere KI-Zentren für entsprechende Forschungseinrichtungen und Start-ups. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des IW Köln. Demnach gibt es basierend auf dem Internetportal GERit (German Research Institutions) in Deutschland 46 Einrichtungen im Fachgebiet Künstliche Intelligenz. Diese befinden sich an 26 unterschiedlichen Hochschulen sowie je einer Fraunhofer- und einer Max-Planck-Gesellschaft. Hinzu kommt als weitere Forschungseinrichtung in diesem Bereich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Standorten in Berlin, Bremen, Kaiserslautern, Osnabrück, Saarbrücken und Sankt Wendel.

Für die Situation der Start-ups haben die IW-Autoren Daten der Initiative AppliedAI und des Unternehmens Asgard zu KI-Start-ups in Deutschland ausgewertet. Demnach zeigt sich in Deutschland eine relativ breite regionale Streuung der Start-ups, deren Geschäftsmodell nach den genannten Quellen auf KI basiert. Insgesamt finden sich in den Daten 164 KI-Start-ups bundesweit; Spitzenreiter bei den Städten ist Berlin inklusive Umland mit knapp 70 Unternehmen.

Der Vergleich von KI-Start-ups und KI-Forschungseinrichtungen zeigt laut IW Köln, dass in den Städten Berlin, München, Hamburg und Karlsruhe die Anzahl der Start-ups deutlich die der Forschungseinrichtungen übersteigt, während es in Bremen, Dresden und Aachen umgekehrt sei. So biete beispielsweise die Universität Bremen drei sogenannte Arbeitsgruppen zu KI sowie das Centrum für Komplexe Systeme und Visualisierung, jedoch gebe es nur zwei KI-Start-ups nach den verwendeten Quellen.

„Die Daten zeigen, dass aktuell in Deutschland zahlreiche KI-Start-ups gegründet werden, ohne eine KI-Forschungseinrichtung in der regionalen Nähe zu haben“, schreiben die IW-Autoren. Die regionale Streuung von KI-Zentren habe dabei Vor- und Nachteile: „Zum einen zeigt sich, dass Gründungen auch abseits großer Forschungszentren möglich sind. Auf der anderen Seite können möglicherweise Spillover aus den Forschungseinrichtungen durch räumliche Nähe besser internalisiert werden. Darüber hinaus kann eine höhere Konzentration an einem oder wenigen Standorten die Entwicklung von KI-Start-ups möglicherweise beschleunigen.“

Künstliche Intelligenz

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Künstliche Intelligenz: Starkes Marktwachstum erwartet

Der europäische Markt für Künstliche Intelligenz soll von aktuell rund drei Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro im Jahr 2022 wachsen. Das geht aus der Studie „AI in Europe – Ready for Take-off“ des European Information Technology Observatory (EITO) hervor. Demnach sollen die Ausgaben für Server und Speicherplatz lediglich um 24 Prozent pro Jahr steigen, während die Umsätze mit Software (45 Prozent) und Dienstleistungen rund um KI (47 Prozent) deutlich stärker anziehen. Dem EITO-Bericht zufolge investiert das produzierende Gewerbe in Europa aktuell am stärksten in KI. Auf dem zweiten Platz liegt die Finanzbranche, gefolgt vom Handel. Bis zum Jahr 2022 werden die größten Ausgabesteigerungen im Gesundheitswesen sowie im Handel erwartet.

Dem Branchenverband Bitkom zufolge gibt es inzwischen ein breites Angebot an marktfähigen Lösungen, die Künstliche Intelligenz nutzen – von Software-Tools, die für Sprach- oder Bilderkennung genutzt werden können, über fertige Lösungen etwa für Chatbots zur Kundenberatung bis zu komplexen Anwendungen, mit denen sich personalisierte Mailings fast ohne menschliches Zutun versenden lassen. Allerdings seien die Unternehmen in Europa bei KI-Investitionen noch sehr zurückhaltend. Eine Bitkom-Studie hatte vor kurzem ergeben, dass nur jedes vierte deutsche Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten (25 Prozent) angibt, der KI-Technologie interessiert und aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Ebenso viele bezeichnen sich selbst als kritisch oder ablehnend – und 17 Prozent haben sich mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Zugleich sind laut Studie zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) überzeugt, dass der Wohlstand hierzulande in Gefahr gerät, wenn Deutschland bei der Künstlichen Intelligenz nicht zu den führenden Nationen gehört.

Gesten im Museum

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Gesten-Ausstellung in weiteren Museen

Gesten wie der erhobene Zeigefinger begleiten nicht nur unser Sprechen und sind inzwischen mehr als ein Teil der Alltagskommunikation. Denn Gesten gewinnen bei der Steuerung technischer Geräte immer mehr an Bedeutung, sei es zur Bedienung von Fernsehern oder Industrierobotern oder bei der Kommunikation mit fahrerlosen Autos. Daher wird die interaktive Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“, die im vergangenen Winter mehr als 16.000 Besucherinnen und Besucher in das Sächsische Industriemuseum Chemnitz führte, bald auch in Berlin und in Frankfurt am Main zu sehen sein.

Die Sonderausstellung bildet den Abschluss des Forschungsprojekts „Hands and Objects in Language, Culture, and Technology: Manual Actions at Workplaces between Robotics, Gesture, and Product Design“. Der Schwerpunkt von MANUACT lag auf Handhabungsgesten – einerseits mit Fokus darauf, wie diese aus dem Umgang mit Gegenständen, Werkzeugen und Maschinen hervorgehen und dann für Zwecke der Kommunikation redebegleitend zum Einsatz kommen, andererseits vor dem Hintergrund, wie für die Mensch-Maschine-Interaktion eine Gestensteuerung entwickelt werden kann, die zwar intuitiv ist und an die kommunikativen Gesten aus unserem Alltag anschließt, mit diesen auch nicht in Konflikt gerät.

Das Berliner Museum für Kommunikation stellt in einem leicht veränderten Zuschnitt die Welt der Gesten vom 11. April bis 1. September 2019 aus. „Wie die Sprache der Hände, unser alltäglicher Objektgebrauch und seine Geschichte zusammenhängen, wird auch in Berlin den Mittelpunkt der Ausstellung bilden und so außerdem auf ungewöhnliche Weise begreifbar machen, was sprachwissenschaftliche Gestenforschung mit der Arbeitswelt der Zukunft zu tun hat“, sagt Prof. Dr. Ellen Fricke von der Technischen Universität Chemnitz. Im September wandert die Ausstellung dann 400 Kilometer weiter und wird bis März 2020 im Frankfurter Museum für Kommunikation präsentiert.