Minitec Digitale Assistenzsysteme

Beitragsbild: Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern/A. Sell

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Digitale Assistenzsysteme nach dem Baukasten-Prinzip

Digitale Assistenzsysteme zur Unterstützung von Produktionsmitarbeitern ist das Geschäftsfeld des Start-ups MiniTec Smart Solutions. „Ich bringe die Informationen, die ein Mitarbeiter in der Produktion benötigt, um seine Aufgabe zu erfüllen, auf eine möglichst einfache Art über Bildschirme oder eine Datenbrille direkt zu ihm“, erklärt der Gründer und Geschäftsführer Dr. Marius Orfgen. Ein solches Assistenzsystem diene als digitale Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fertigung eines Produktes. Anstatt einer Papieranleitung, die möglicherweise noch unvollständig ist, erkenne ein digitales System über Bilderkennung, welche Tätigkeit ein Produktionsmitarbeiter gerade erledigt und kann aktuelle Information zur Montage zur Verfügung stellen.

Assistenzsysteme interdisziplinär weiterentwickelt

Orfgen selbst ist Informatiker. Sein Team besteht aus zwei weiteren Mitarbeitern: der Elektrotechnikerin Ramona Barie, die ihren Fokus auf Bildverarbeitung setzt, und dem Wirtschaftsingenieur Markus Kaiser (Bildmitte) mit Schwerpunkt Informatik. In einem Digitalisierungsprojekt haben das Start-up und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern jetzt die digitalen Lösungen weiterentwickelt. Dabei wurde die starre Abfolge der digitalen Arbeitsanweisungen in den Assistenzsystemen durch flexibel anpassbare Arbeitspläne ersetzt. Die Idee des Projekts war es, dynamische Anleitungen gemäß den Nutzeranforderungen zu ermöglichen. Gemeinsam wurden einzelne Software-Bausteine für die Assistenzsysteme entwickelt, die miteinander kombinierbar sind – wie ein flexibles Baukastensystem. So muss das Start-up nicht mehr für jeden Kunden ein komplett neues Programm entwickeln.

Das Projekt ist eine von fünf Projektbegleitungen des Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern, bei denen KMU aus Rheinland-Pfalz jeweils über einen Zeitraum von zirka sechs Monaten bei der Umsetzung eines Digitalisierungsprojekts unterstützt werden und dadurch zum Leuchtturm für die Region werden. Das Kompetenzzentrum Kaiserslautern gehört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

Vor-Weihnachtliche-Initiative 2018

Beitragsbild: Friedensdorf International

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Vor-Weihnachtliche-Initiative 2018

Von Jan Rupprecht, VWI-Bundesteam

Zum sechsten Mal in Folge findet auch 2018 wieder die Vor-Weihnachtliche-Initiative des VWI statt. Dabei wollen die Initiatoren an den Spendenerfolg der Vorjahre anknüpfen und Geld für einen guten Zweck sammeln. Dieses Jahr wurde das Friedensdorf International in Oberhausen ausgewählt.

Vor-Weihnachtliche-Initiative 2018

Friedensdorf International hilft Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten in Form von medizinischer Versorgung. Verletzte Kinder werden in Europa behandelt und beginnen im Friedensdorf ihre Rehabilitation. Aktuell ist eine Krankenstation in Oberhausen in Planung, um unabhängig von anderen Kliniken zu sein. Zusätzlich werden vom Friedensdorf Essen, Kleidung, Bildung und Freizeitaktivitäten für die Kinder bereit gestellt. Spenden fließen direkt an die Organisation, und von jedem gespendeten Euro kommen 93 Cent bei den Kindern an.

Glühwein trinken für einen guten Zweck

VWI-Mitglieder können die Vor-Weihnachtliche-Initiative unterstützen, indem sie Punsch oder Glühwein trinken: Statt sich das Pfand für den Becher selbst zurückzuholen, wird der Becher oder auch das Pfand an den Organisator abgegeben – also an jemanden aus der Gruppe vor Ort, der sich dazu bereit erklärt hat, das Geld einzusammeln und es dann auf das eingerichtete Spendenkonto einzuzahlen. Zudem können VWIler durch den Verkauf von Glühwein oder Waffeln an der Hochschule oder Universität Spenden sammeln. Das gesammelte Geld geht dann zu 100 Prozent an das oben genannte Projekt.

Die Initiatoren nehmen bis zum 31. Dezember 2018 gern auch direkte Geldspenden entgegen (VWI e.V., IBAN: DE16100208900610122787, BIC: HYVEDEMM488, Betreff: VorWi 2018 – „Name“). Eine Spendenquittung kann allerdings nicht ausgestellt werden, da die gesammelten Spenden nur als Komplettpaket weitergereicht werden können.

Hier die weiteren Termine der Vor-Weihnachtlichen-Initiative 2018.

Hochschulgruppe Datum Treffpunkt Uhrzeit
Aachen 04.12.2018 Vor dem Eingang 18:00 Uhr
Ansbach 13.12.2018 Campus Hochschule Ansbach 11:00 Uhr
Augsburg 11.12.2018 Campus Universität Augsburg 09:30 Uhr
Bayreuth 30.11.2018 Winterdorf Bayreuth
Berlin 08.12.2018 Zoologischer Garten 18:00 Uhr
Braunschweig 15.12.2018 Weihnachtsmarkt Braunschweig
Bremen (HS) 07.12.2018 Haltestelle Domsheide Bremen
Bremen (Uni) 07.12.2018 Haltestelle Domsheide
Darmstadt 12.12.2018 Marktplatz Darmstadt 18:00 Uhr
Dortmund 03.12.2018 Treffpunkt: Azad Einrichtungshaus 18:00 Uhr
Dresden 14.12.2018 Campus HSZ Dresden
Duisburg-Essen 11.12.2018 König-Heinrich-Platz
Erlangen-Nürnberg 11.12.2018 Historischer Weihnachtsmarkt Erlangen 18:00 Uhr
Esslingen 03.12.2018 Campus Hochschule Esslingen Standort Göppingen
Freiberg 11.12.2018 Freiberger Weihnachtsmarkt 18:00 Uhr
Hamburg 05.12.2018 Weihnachtsmarkt Hamburg
Hannover 10.12.2018 An der Kröpcke-Uhr
Ilmenau 15.10.2018 Erfurter Weihnachtsmarkt
Kaiserslautern 03.12.2018. Schillerplatz
Karlsruhe 05.12.2018 Treffpunkt: Vor der Pyramide auf dem Marktplatz 17:30 Uhr
Kassel 05.12.2018 Weihnachtsmarkt Kassel 18:00 Uhr
Kempten 04.12.2018 Kemptner Weihnachtsmarkt vor der Trio Bar
Kiel 20.12.2018 Kiel, Europaplatz
Landshut 11.12.2018 Campus Hochschule Landshut
Leipzig 04.12.2018 Thomaskirche, im Zentrum
Magdeburg 03.12. Weihnachtsmarkt, 13.12. Walking Glühwein Mitgliedersitzung an der Uni Magdeburg, Walking Glühwein -> WGn am Hasselbachplatz
Mannhrim 17.12.2018 Starbucks Mannheim, O7, 18A
Pforzheim 07.12.2018 Weißenhausplatz Pforzheim Ca. 19:00 Uhr
Siegen 06.12.2018 Weihnachtsmarkt in Kreuztal, Dreslers Park ,57223 Kreuztal_ Treffpunkt: Weidenau ZOB(kleine Änderungen möglich) 18:00 Uhr
Stuttgart-Ulm 18.12.2018 Stuttgart / vor der Buchhandlung „WITTWER“ 18:00 Uhr
Wilhelmshaven 07.12.2018 Lambertimarkt Oldenburg
Spenden der deutschen Wirtschaft 2018

Beitragsbild: Stifterverband

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Unternehmen spenden jährlich über 9,5 Milliarden Euro

Mindestens 9,5 Milliarden Euro spendet die deutsche Wirtschaft in jedem Jahr. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie Corporate Citizenship (CC) Survey 2018: Die sozialen Investitionen der deutschen Wirtschaft von Stifterverband und Bertelsmann Stiftung. Dem Autorenteam zufolge engagieren sich Unternehmen damit stärker für die Gesellschaft als bisher gedacht: Die Summe sei über eine Milliarde Euro höher als bisher angenommen und übersteige sogar die Gesamtsumme der privaten Spenden in Deutschland. Die Studie zeige, dass das Engagement für das Gemeinwohl selbstverständlicher Teil unternehmerischen Handelns und das Bild des verantwortungsvollen und menschlichen Unternehmers aktueller denn je sei.

Geld, Sachspenden, Zeit

Vier von fünf Unternehmen spenden dem CC-Survey 2018 zufolge Geld, 45 Prozent tun dies sogar regelmäßig. Es seien jedoch keinesfalls nur die großen Unternehmen, die sich finanziell mit hohen Summen engagieren: Etwa vier bis sechs Milliarden Euro würden von Firmen aufgebracht, die weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Neben der Summe der Geldspenden beziffert die Studie auch die von der deutschen Wirtschaft aufgebrachten Sach- und Zeitspenden: Mehr als jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) stellt demnach regelmäßig Mitarbeiter für soziale Zwecke frei. Über ein Drittel der Firmen (34 Prozent) überlässt regelmäßig Sachen wie Lebensmittel oder Möbel für gemeinnützige Zwecke.

Weitere Ergebnisse der Studie: Je mehr Mitarbeiter das Unternehmen hat, desto regelmäßiger spendet es Geld, Zeit oder Sachen. Am häufigsten spenden Finanz- und Versicherungsfirmen Geld. Bei den Zeitspenden belegt die Gesundheits- und Sozialbranche den ersten Platz, bei den Sachspenden liegt der Bergbau- und Metallsektor vorn. Und über alle Größenklassen, Branchen und Regionen hinweg ist die Geldspende die am weitesten verbreitete Form von Unternehmensengagement.

Nur selten strategisch verankert

Zudem zeigen die Daten des CC-Survey 2018, dass es meist einzelne Personen sind, die das gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens prägen. Das gelte besonders für kleinere Unternehmen. Nur in wenigen Firmen, vor allem in Großunternehmen, sei das Engagement strategisch verankert, außerdem gebe es nur selten eine unternehmerische Zielsetzung oder eine Evaluation des gesellschaftlichen Engagements.

Das Autorenteam betont, dass sich soziale Investitionen lohnen – für die Gesellschaft wie für die Unternehmen. Damit sich der Einsatz langfristig auszahle, sollten Unternehmen den gesellschaftlichen Bedarf kennen: Was erwarten Kunden, Mitarbeitende und Bürger von unserem Unternehmen? Was wollen und was können wir mit unserem Engagement erreichen? Wofür stehen wir als Unternehmen? Nur so könne das Unternehmen einen sinnvollen Beitrag leisten.

Zustelllogistik

Beitragsbild: Hermes

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Thesen zur Zukunft der Zustelllogistik

ECC Köln und Hermes Germany haben eine Neuauflage ihres Thesenpapiers „7 Thesen zur Zukunft der Zustelllogistik – Reloaded“ vorgelegt. Demnach setzen Konsumenten heute mehr denn je einen zuverlässigen, transparenten und schnellen Versand- und Lieferprozess voraus. Händler und Dienstleister können diesem Anspruch jedoch in vielen Fällen nicht genügen, weil die Grundlagen fehlen. „Stimmt die Basis nicht, reagieren Kunden mit Unzufriedenheit und Frust“, sagt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln: „Alle sprechen über Innovationen wie Same-Day-Delivery oder Drohnen. Aber bevor diese angegangen werden, müssen die Grundanforderungen wie Zuverlässigkeit, Transparenz und Geschwindigkeit in der Zustelllogistik reibungslos funktionieren.“

Zur Zukunft der Zustelllogistik nennt das Thesenpapier daher folgende sieben Punkte:

  1. Flexibilität bleibt wichtigstes Kriterium: Onlineshopper fordern passgenaue Lieferung.
  2. Zuverlässigkeit wird vorausgesetzt: Eine Nichteinhaltung führt bei Konsumenten zu Frustration und Unzufriedenheit.
  3. Transparenz ist elementar: Konsumenten erwarten Versandinformationen im richtigen Maß und zum richtigen Zeitpunkt.
  4. Speed matters: Neben Transparenz und Zuverlässigkeit ist Geschwindigkeit eine Basisanforderung bei der Zustellung.
  5. Haustürzustellung wird immer mehr zum Engpass: Alternative Zustellorte bieten eine Lösung.
  6. Think Smart: Smart Data bietet Schlüssel zur perfekten Versanddienstleistung.
  7. „More of the same“ hat keine Zukunft: Nachhaltige und effiziente Konzepte in der Citylogistik sind gefragt.

Wie wichtig vor allem das Thema Flexibilität ist, zeigt die Studie „Social. Smart. Simple – Wie Händler über Social Media, Apps und Delivery-Services die Customer Experience erhöhen“, die das ECC Köln ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hermes Germany erstellt hat. Konsumenten wünschen sich demnach mehr Selbstbestimmung im Lieferprozess: 69 Prozent der Befragten möchten in den Lieferprozess eingreifen, die Mehrheit hat es bisher aber noch nicht getan, beispielsweise weil Händler und Dienstleister diese Möglichkeit nicht anbieten.

Zustelllogistik: Flexibel, individualisiert, smart

Neben Flexibilität erwarten Konsumenten den Studienherausgebern zufolge zukünftig individualisierte Lieferservices. Smarte Zustellkonzepte auf Basis von Konsumentendaten könnten das gesteigerte Convenience-Bedürfnis bereits jetzt bedienen. Anhand des Wissens darüber, wo und wann Konsumenten erreichbar und was ihre präferierten Zustellorte sind, könne die letzte Meile noch bequemer gestaltet werden. Konsumenten würden allerdings im Tausch gegen ihre Daten echte Convenience-Vorteile erwarten. Händler und Logistikdienstleister sollten daher perspektivisch noch enger zusammenarbeiten. Über die gegenseitige Nutzung der jeweiligen Daten sei es möglich, passgenaue und individuelle Mehrwerte und Services für den Kunden anzubieten. Die vollständige Einhaltung der Datensicherheit stelle dabei selbstverständlich eine Grundvoraussetzung dar.

Rolle der Verpackung

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Verpackung und Nachhaltigkeit in Logistikprozessen

„Die Rolle der Verpackung in Logistikprozessen – Auswirkungen auf eine Nachhaltige Logistik im Lebensmittelbereich“ ist Thema des jüngsten Fachbeitrags von Stefan Schmidt. Darin beschäftigt sich der Sprecher des Kompetenznetzwerks Produktion und Logistik im VWI mit der Funktion der Verpackung in logistischen Prozessen wie Transport, Lagerung, Verladung und Verpackung von Lebensmitteln und richtet dabei einen klaren Fokus auf den Aspekt Nachhaltigkeit. In einer Fallstudie zeigt er zudem beispielhaft die Übersee-Logistikkette eines Superfood mit sehr hoher CO2-Freisetzung und hohem Wasserverbrauch.

Die Hauptfunktionen der Verpackung sind unbestritten, schreibt Schmidt: Schutz, Konservierung, Wirtschaftlichkeit, Komfort/Zweckmäßigkeit und Präsentation/Darbietung sowie insbesondere bei Nahrungsmitteln die Lebensmittelsicherheit und die Verlängerung der Haltbarkeit. Allerdings sei der Verpackungsmüll sehr in den Fokus der öffentlichen Diskussion geraten. Bei der Verpackung als kurzlebigem Gut sei ihre Behandlung in einer nachhaltigen Logistikkette entscheidend: reduzieren, wiederverwenden, recyceln. Allerdings sei es nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Gesellschaft und der Umwelt wichtig, dass die Unternehmen ihre Aufmerksamkeit auf das Thema Verpackung richten, sondern auch wegen der Wirtschaftlichkeit. Schließlich würden Verpackungen durchschnittlich mit bis zu zwei Prozent und bei Lebensmitteln mit bis etwa sechs Prozent zu den Produktkosten beitragen.

Klimapolitisch ist Verpackung kein Randthema

„Entscheidend ist eine umweltgerechte Denkhaltung“, schreibt Schmidt in seinem Fazit: „Der Umgang mit der Verpackung ist ein Einstieg in diese Denkweise, die für den ressourcenschonenden Verbrauch der weiteren 94 bis 98 Prozent der Güter unbedingt erforderlich ist. Die nachhaltige Beschaffung leistet dazu einen Beitrag. Alle Beteiligten, sowohl Unternehmen als auch alle Konsumenten, müssen ihr Umweltbewusstsein hin zu konkreten Umweltaktivitäten weiterentwickeln.“

Leseempfehlung des Autors zum Thema: Daniel Webb hat ein Jahr lang seinen Plastikmüll gesammelt und dabei die Wahrheit über das Recycling erfahren: „Wir wurden durch ein System indoktriniert, das eigentlich nur wenig leistet. Es ist unsere Wegwerfkultur, die sich ändern muss. Wir müssen die Recyclinginfrastruktur massiv verbessern und in sie investieren, aber auch unsere Produktion und Verwendung erheblich reduzieren“, schreibt Webb in einem Guardian-Artikel („I collected my plastic waste for a year, and learned the truth about recycling.“). Auch das komplette PDF seines Berichts „Everyday Plastic: what we throw away and where it goes“ steht online zur Verfügung. Und George Monbiot mahnt – ebenfalls im Guardian – , dass sich die Erde in einer Todesspirale befindet („The Earth is in a death spiral. It will take radical action to save us.“). Um sie zu retten, seien radikale Maßnahmen zu ergreifen, denn der Zusammenbruch des Klimas könnte schnell und unvorhersehbar sein. Man könne nicht länger an Randthemen herumbasteln und hoffen, dass kleinere Änderungen den Zusammenbruch verhindern.

Stefan Schmidts Text „Die Rolle der Verpackung in Logistikprozessen – Auswirkungen auf eine Nachhaltige Logistik im Lebensmittelbereich“ ist Teil des von Prof. Dr. Wanja Wellbrock und Prof. Dr. Daniela Ludin herausgegebenen Buchs „Nachhaltiges Beschaffungsmanagement – Best Practices aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis“, das im Mai 2019 im Springer Verlag erscheinen wird.

CO2-Emissionen

Beitragsbild: Pixabay

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Mehr Motorleistung, mehr CO2-Emissionen

Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge nehmen in Deutschland die durch Pkw verursachten CO2-Emissionen kontinuierlich zu. Laut Destatis wurden im Jahr 2017 insgesamt 115 Millionen Tonnen Kohlendioxid von Pkw emittiert, das sind sechs Prozent mehr als im Jahr 2020.

Den Statistikern zufolge ist vor allem der Anstieg der durchschnittlichen Motorleistung neu zugelassener Pkw für den Anstieg verantwortlich. Diese habe sich in den vergangenen sieben Jahren um 16 Prozent erhöht: Während die Neuzulassungen des Jahres 2010 noch eine Motorleistung von durchschnittlich 96 Kilowatt (kW) gehabt hätten, seien es 2017 durchschnittlich 111 kW gewesen. Und während 2010 Fahrzeuge mit einer Motorleistung über 100 kW einen Anteil von 36 Prozent an den CO2-Emissionen gehabt hätten, habe dieser Anteil 2017 bei über 50 Prozent gelegen.

Aber nicht nur die durchschnittliche Motorleistung ist gestiegen: Laut Destatis ist der Fahrzeugbestand von 2010 bis 2017 um zehn Prozent gewachsen und die Fahrleistung aller Pkw hat um neun Prozent zugelegt.

Das hat Folgen für den Kraftstoffverbrauch, auch wenn der Durchschnittsverbrauch der Pkw seit 2010 um rund drei Prozent gesunken ist. 2017 haben den Statistikern zufolge 46 Millionen Pkw gut 46 Milliarden Liter Kraftstoff verbraucht, das sind sechs Prozent mehr als 2010. Bei Diesel-Pkw mit mehr als 100 kW Leistung sei der Verbrauch in diesem Zeitraum sogar um 69 Prozent gestiegen. Aber auch bei den Benzinern sei der Verbrauch der leistungsstarken Pkw kontinuierlich gewachsen (plus 15 Prozent), obwohl der Verbrauch der Benziner insgesamt im gleichen Zeitraum um neun Prozent gesunken sei.

Sinkender Durchschnittsverbrauch kann CO2-Emissionen nicht kompensieren

Und was bedeutet das unterm Strich für die CO2-Emissionen? Laut Destatis führte die gestiegene Motorleistung der deutschen Pkw im Jahr 2017 im Vergleich zu 2010 zu einem rechnerischen Zuwachs der CO2-Emissionen um acht Millionen Tonnen. Die Zunahme von Beständen und Fahrleistungen hab die CO2-Emissionen rechnerisch um weitere sechs Millionen Tonnen erhöht. Einzig die gesunkenen Durchschnittsverbräuche hätten diesen beiden Faktoren mit einer rechnerischen Absenkung um sieben Millionen Tonnen entgegen gewirkt, allerdings ohne diese kompensieren zu können.

Emissionen Benzin Diesel Insgesamt
Millionen Tonnen CO2
Veränderung 2017 zu 2010 -5,6 +12,5 +6,9
Einflussfaktor:
Durchschnittsverbrauch -4,5 -2,8 -7,3
Bestände/Fahrleistungen -4,4 +10,7 +6,3
Motorleistung +3,4 +4,6 +8,0

Weiterführende Informationen stellt das Statistische Bundesamt im Themenbereich Umweltökonomische Gesamtrechnungen zur Verfügung.

Whiskys von myDrams

Beitragsbild: myDrams

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Mit WiIng-Start-up hochwertige Whiskys entdecken

„Try before you buy“– unter diesem Motto haben die drei Wirtschaftsingenieure Dario Seipold, Christopher Carus und Lorenz Garbe ein Start-up gegründet, das den Online-Kauf von hochwertigen Whiskys grundlegend verändern soll. Kern der Idee ist, auch beim Online-Shopping das Nosing und Tasting der hochprozentigen Tropfen zu ermöglichen. Dafür können Kunden von myDrams – das englische Wort dram bedeutet Schlückchen – statt einer Flasche zunächst für sie interessante Whiskysamples bestellen. Beim Versand des Samples wird dann neben einer eigenen Tastingnote auch ein Gutschein mitgeschickt, der bei einem anschließenden Kauf der ganzen Flasche direkt eingelöst werden kann – der Preis des Samples wird also angerechnet. So wollen die Gründer für ihre Kunden das Risiko des möglichen Fehlkaufs einer teuren Flasche erheblich reduzieren.

Whiskys – und bald auch Whiskeys

Insbesondere seltenere Abfüllungen, beispielsweise Einzelfassabfüllungen und Abfüllungen in Fassstärke, haben es den drei Gründern angetan. Da von solchen Whiskys aufgrund der limitierten Flaschenanzahl bisher keine Samples existieren, lassen die Gründer sie in Absprache mit den Destillerien und Markeninhabern selbst in Schottland herstellen. „Jeder hat einen individuellen Geschmack“, sagt Dario Seipold: „Bewertungen von anderen oder auch Verkostungsvideos sind klasse, aber am Ende wird es das eigene Probieren unserer Meinung nach nicht ersetzen können. Wir bieten jetzt die Möglichkeit dazu.“ Außerdem sollen Kunden über Samples die Möglichkeit bekommen, auch mal einen Whisky zu probieren, den sie sonst niemals verkostet hätten.

Auch wenn die drei Gründer und langjährigen Studienkollegen an der TU Berlin große Fans von schottischem Single Malt Whisky sind: In naher Zukunft soll es auch irische und einige ausgewählte amerikanische Sorten im Angebot geben.

deutsche Tech-Hubs

Beitragsbild: Deloitte

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Deloitte analysiert Geografie der deutschen Tech-Hubs

In der Theorie spielen Standorte in der Digitalbranche eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sammmeln sich Unternehmen und Talente weltweit in Tech-Hubs. Das Silicon Valley ist der bekannteste Standort, aber auch in Deutschland sind Tech-Hubs zu finden – und konkurrieren laut Deloitte vor allem um Talente.

Für die Studienreihe „Datenland Deutschland“ hat sich Deloitte die deutschen Tech-Hubs genauer angesehen und neben einem Statusindex auch einen Potenzialindex entwickelt. Der mit Abstand wichtigste deutsche Tech-Hub ist demnach die Metropolregion München, die sowohl im Status- wie auch im Potenzialindex auf Platz eins liegt und damit das Gesamtranking anführt. Berlin liegt – mit einem zweiten Platz im Statusindex und einem dritten Platz im Potenzialindex – auf Platz zwei. Zu den weiteren Metropolen in den Top Ten des Gesamtrankings gehören laut Deloitte Hamburg (Platz vier), Stuttgart (Platz fünf) und Frankfurt am Main (Platz acht).

Tech-Hubs nicht nur in Metropolen

Kleinere Uni- und Forschungsstädte glänzen als Hidden Champions, so ein weiteres Ergebnis der Studienreihe. Auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung verzeichnet Deloitte Darmstadt, das damit die meisten Großstädte hinter sich lässt. Darmstadt punktet demnach vor allem beim Potenzialindex. Als weitere wichtige Hidden Championsnennt Deloitte Erlangen, Karlsruhe und Aachen sowie Münster und Regensburg.

Wissen und somit der Mensch werden immer mehr zum entscheidenden Produktionsfaktor, heißt es bei Deloitte: „Für Unternehmen gilt, dass sie in den für sie relevanten Ökosystemen vertreten sein müssen, wenn sie digitale Innovation führend vorantreiben wollen. Will eine Region Tech-Hub werden oder bleiben, muss sie attraktiv für digitale Talente sein.“ Diese Tendenz zur Ballung der digitalen Wirtschaft und der passenden Talente finde nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene statt. Die Internationalisierung der Innovation bedeute für Unternehmen, dass sie an den richtigen Innovationsstandorten in ihrer Branche oder in ihrem Segment – national wie international – vertreten sein müssen.

Brennstoffzellen

Beitragsbild: BINE Informationsdienst

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Neues Herstellungskonzept für bessere Brennstoffzellen

Brennstoffzellen, die in Fahrzeugen eingesetzt werden sollen, müssen besonders hohe Anforderungen erfüllen. Sie sollen eine große Leistungsdichte erreichen und außerdem kompakt, widerstandsfähig gegen Erschütterungen, Vibration und Temperaturschwankungen, sehr zyklenfest sowie kaltstartfähig und langlebig sein. Das neue BINE-Projektinfo „Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge“ stellt ein neues Herstellungskonzept für einen leistungsfähigeren und kostengünstigeren Brennstoffzellenstapel vor. Entwicklungsziel war, einen kompakten und leichten Motor zu entwickeln und sich dabei dem Kostenniveau eines konventionellen Verbrennungsmotors anzunähern. Außerdem sollten Komponenten und Herstellungsverfahren an die Anforderungen industrieller Serienfertigung angepasst werden.

Im Rahmen des Projekts haben die Zulieferer ElringKlinger, Greenerity, Freudenberg und Umicore gemeinsam mit dem Automobilhersteller Volkswagen einen Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellenstapel mit metallischen Bipolarplatten für den Einsatz in Fahrzeugen entwickelt. Dem BINE-Info zufolge setzt sich ein solcher Stack aus einer dicht gepackten Folge von Funktionsschichten zusammen, die jeweils hohen wechselnden mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt sind. Mit dem Ziel, eine kontinuier­liche preisgünstige Großserienproduktion vorzubereiten, verbesserten die Projektpartner die Komponenten Membran-Elektroden-Einheit (MEA), Katalysator, Gasdiffusionsschicht (GDL Gas Diffusion Layer), Bipolarplatte und Dichtung und passten sie für eine optimale Funktion aufeinander an.

Wie aus dem BINE-Projektinfo weiter hervorgeht, belegt der Langzeittest des Stapels das gute mechanische Zusammenspiel sowie die elektrochemische Beständigkeit der Komponenten. Im Oktober 2018 sei der neu entwickelte Stack erstmals mit 260 Zellen und 100 kW aufgebaut worden. Das neue Verfahren ermögliche die Herstellung skalierbarer Brennstoffzellensysteme und eine industrielle Serienfertigung.

digitaler Stress

Beitragsbild: alphaspirit - stock.adobe.com

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WiIng legt Studie zu digitalem Stress in Deutschland vor

Die bislang umfangreichste repräsentative Befragung von Erwerbstätigen zur Belastung und Beanspruchung durch Arbeit mit digitalen Technologien hat jetzt Wirtschaftsingenieur Prof. Dr. Henner Gimpel gemeinsam mit einem Autorenteam vorgelegt. Die Studie „Digitaler Stress in Deutschland“ wurde in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik erarbeitet und von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. „Unsere über Branchen und Bundesländer hinweg repräsentative Studie beschäftigt sich mit der voranschreitenden Digitalisierung und dem aus ihr resultierenden veränderten Belastungs- und Beanspruchungsprofil am Arbeitsplatz“, erläutert Gimpel, der zurzeit eine Professur für Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Augsburg hat und daneben in leitender Position am Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement und in der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT tätig ist. „Häufig wissen die Erwerbstätigen damit nicht oder nur unzureichend umzugehen“, so Gimpel weiter: „Die Folge: Digitaler Stress.“

Der Studie zufolge lässt sich digitaler Stress über alle Regionen, Branchen, Tätigkeitsarten und individuellen demographischen Faktoren hinweg feststellen. Demnach geht übermäßiger digitaler Stress mit einer deutlichen Zunahme gesundheitlicher Beschwerden einher. Beispielsweise leide mehr als die Hälfte der Beschäftigten, die sich einem hohen digitalen Stress ausgesetzt sehen, unter Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeiner Müdigkeit. Nachweislich verringere übermäßiger digitaler Stress die berufliche Leistung und sei zugleich mit einem starken Work-Life-Konflikt verbunden.

Digitalisierungsgrad allein sorgt nicht für digitalem Stress

Wie die Studie weiter zeigt, ist der Digitalisierungsgrad des Arbeitsplatzes allein nicht ausschlaggebend für das Ausmaß an digitalem Stress. Eine zentrale Rolle spiele vielmehr das Ungleichgewicht zwischen den Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien einerseits und den Anforderungen, die diese an die Arbeitnehmer stellen, andererseits. „Umso überraschender ist unser Ergebnis, dass digitaler Stress bei den 25- bis 34-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgeprägter ist als bei anderen Altersgruppen“, so Gimpel. Geschlechterübergreifend werde die Verunsicherung im Umgang mit digitalen Technologien als der größte Stressor wahrgenommen. Aber insbesondere die Unzuverlässigkeit der Technologien und die Überflutung mit digitalen Technologien in allen Bereichen des Lebens spielen laut Studie neben weiteren Faktoren eine signifikante Rolle.