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Humanoide Roboter können den Menschen im Alltag unterstützen. Damit die Maschine als Hilfe akzeptiert wird, spielt der Blickkontakt zwischen Mensch und Roboter eine wesentliche Rolle. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Hochschule Coburg. Prof. Dr. Kolja Kühnlenz und Dr. Barbara Kühnlenz haben in einem Experiment mit unterschiedlichen Versuchsteilnehmern untersucht, wie sich der Blickkontakt zwischen Mensch und humanoidem Roboter darauf auswirkt, ob Menschen den Roboter als sozial präsentes, belebtes und menschenähnliches Wesen wahrnehmen. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass sich diese Wahrnehmung signifikant verstärkt, wenn der Blickkontakt dauerhaft aufrechterhalten wird. Bei Versuchsteilnehmern mit technisch-naturwissenschaftlichem Hintergrund war demnach der Effekt stärker als bei Teilnehmern mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund.

Natürlichen Umgang mit Robotern verbessern

Aus Sicht der Wissenschaftler können diese Erkenntnisse jetzt dazu beitragen, die Steuerung von Assistenzrobotern im täglichen Leben zu optimieren und so den natürlichen Umgang mit Robotern zu verbessern. Die Ergebnisse ihrer Experimente haben sie im Rahmen eines Robotiksymposium in Lissabon – des IEEE Symposium on Robot and Human Interactive Communication (RO-MAN) – präsentiert. Zudem haben sie unter dem Titel „Impact of Continuous Eye Contact of a Humanoid Robot on User Experience and Interactions with Professional User Background“ ein Forschungspapier zu dem Thema veröffentlicht, das aus einer Zusammenarbeit mit dem Bachelorstudenten Zhi-Qiao Wang (Automatisierungstechnik und Robotik) entstanden ist.

Im Labor für Robotik der Hochschule Coburg wird an interaktiven und mobilen Robotersystemen geforscht, die Menschen in ihrem täglichen Leben und ihrem beruflichen Alltag unterstützen. Dabei geht es sowohl um grundlegende technische Fragestellungen des Systemdesigns als auch um sozialpsychologische Ansätze für die Verhaltenssteuerung von Robotern und ihre Koordination mit dem menschlichen Gegenüber. Schwerpunkte sind die maschinelle visuelle Wahrnehmung und Roboterregelung, die Aufmerksamkeitssteuerung, die Interaktionssteuerung und die sozialpsychologisch fundierte Modellierung des Menschen. Weitere Aspekte sind die Entwicklung komplexer Systeme für den Einsatz in realen innerstädtischen Umgebungen.

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